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Harter Kampf für die Abfertigungskassen

Von Christina Mondolfo

Wirtschaft

Walter Rothensteiner, Generaldirektor der Raiffeisen Zentralbank (RZB) und Sprecher der Raiffeisen Bankengruppe (RBG), hält nicht viel von kleinen Abfertigungskassen: "In spätestens drei Jahren werden alle möglichen wieder fusionieren", meinte er gestern im Klub der Wirtschaftspublizisten.


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Höchstens zwei bis drei große Player würden diesen Prozess überleben, denn von Kostendeckung oder Margen werde anfangs nicht die Rede sein.

Deshalb gebe es auch in der Abfertigungskasse, die die RZB gerade mit der Uniqa und der Österreichischen Pensionskasse AG (ÖPAG) gründet, noch Platz für weitere Partner. Die RZB wird 65% an der Abfertigungskasse übernehmen, die Uniqa 25% und die ÖPAG 10%. Angeboten werden sollen verschiedene Produkte von den einzelnen Gesellschaften.

Bei der Sektorkonsolidierung will Rothensteiner weder eine "Muss"- noch eine "Kann"-Bestimmung: "Wir würden sicher keinen tragfähigen Konsens in der Gruppe zusammenbringen. Und wenn wir das Sparkassenmodell einführen wollten, hätten wir Krieg." Ein Weisungsrecht von oben nach unten sowie eine einheitliche Geschäftspolitik würde keinen Sinn machen, wenn damit nicht deutliche Steuervorteile verbunden wären.

Ein Börsegang oder eine Erweiterung des Aktionärskreises der RZB samt Landesbanken kommt für den Chef der größten, rein österreichischen Bankengruppe nicht in Frage. Für die Ostbankenholding (Raiffeisen International Beteiligungs AG/RIB) lässt er diesen Schritt jedoch offen. Für strategische Auslandspartner stünden bis zu 49% der RIB zur Verfügung.

Raiffeisen verfüge dank des Zusperrens von Postämtern mit 2.342 Bankstellen wieder über das dichteste Netz im Lande, so Rothensteiner. Neue Kunden erhofft sich der RZB-Chef vom Ende der Creditanstalt (CA) als eigenständiges Institut im August. Man werde deshalb aber nicht dramatisch viel mehr Geld für Marketing ausgeben.