Bern. In der Schweiz ist einer der emotionalsten Wahlkämpfe seit langem entbrannt. Der Streit um eine Kampagne der rechtskonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) zur Abschiebung straffälliger Ausländer hat nun indirekt auch Österreich getroffen.
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"Österreicher: Wir haben das schon einmal erlebt!", war unlängst in der Unterwalliser Zeitung "Confédéré" zu lesen (Bild). In einem zu dem Bild gehörenden Artikel empörte sich das der Freisinnig-Demokratischen Partei nahestehende Blatt über SVP-Nationalrat Oskar Freysinger. Dass dieser gebürtiger Österreicher ist, kam dem Autor des Artikels offenbar gerade recht. "Ich wollte Herrn Freysinger vor Augen führen, was nationalistische und rassistische Parolen bewirken", sagte Chefredakteur Adolphe Ribordy gegenüber der "Wiener Zeitung".
Das Bild sei natürlich parodistisch und nicht gegen Österreich gerichtet, erklärte Ribordy. Das habe er auch der österreichischen Botschaft versichert. Die hatte bereits ihr Unbehagen über die negative Verwendung der Österreicher in diesem Zusammenhang kundgetan. Freysinger selbst hat angekündigt das Blatt klagen zu wollen.
Die Schweizer Parlamentswahlen finden am 21. Oktober statt. In Umfragen liegt die SVP derzeit in Führung vor den Sozialisten, gefolgt von Freisinnigen und Christdemokraten.