Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wird er es schaffen oder nicht? Vor 16 Jahren hat mit Stefan Koubek zuletzt ein Österreicher bei den Australian Open das Viertelfinale erreicht. Zeit also, dass ihm das ein Landsmann wieder einmal nachmacht. Und dieser Landsmann heißt Dominic Thiem. Dafür spricht zumindest seine bisherige Performance bei Grand-Slam-Turnieren, wo der 24-Jährige im Vorjahr stets das Achtelfinale - bei den French Open sogar das Halbfinale - erreicht hat. Einigen Anlass zur Hoffnung gibt auch das jüngste Ergebnis bei den Qatar-Open in Doha, wo Thiem nach längerer Zeit wieder an einem Turnierort drei Spiele gewinnen konnte. Dass er vor dem Halbfinale krank wurde, war da leider Pech.
Unter gewöhnlichen Umständen müsste man sich also mit Blick auf Melbourne keine Sorgen machen, allerdings könnte dem Österreicher die Grippe, die ihn im Wüstensand (mit Fieber und Schüttelfrost) erwischt hat, doch noch einen Strich durch die Rechnung machen. Viel Zeit für Umstellung hatte Thiem nach seiner Genesung nicht, ob er am Montag wieder voll aufschlagen wird, ist alles andere als sicher. Die jüngste Niederlage bei der Kooyong Classic gegen den erst kürzlich wieder genesenen Novak Djoković hat die Erwartungen zumindest nicht gerade beflügelt.
Aber auch sonst scheint Thiem das Glück in Down Under nicht gerade hold zu sein: Statt eines Leichtgewichts bekam er zum Auftakt einen Angstgegner, den Argentinier Guido Pella, zugelost - ein unangenehmer Widerpart, gegen den der Lichtenwörther bisher in zwei Spielen zwei Mal verloren hat. Selbst wenn Thiem fit wie Superman wäre, würde er sich schwertun. So gesehen kann er mit einem Viertelfinaleinzug nur überraschen. So wie Koubek seinerzeit.