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Man erkennt sie schon. Vor allem an der verwegenen Sturmfrisur. Obwohl, wenn sie nicht das güldene Kleid anhätte, ginge sie auch als Frankensteins Braut durch, die in den Wind gekommen ist. Oder in den Stromkreis. Die Rede ist hier von der neuesten Sammler-Barbie: Die ist nämlich der Goldenen Adele von Klimt nachempfunden.
Nun ist der gelernte Wiener ja viel gewöhnt, was Klimt-Merchandising angeht. Einschlägige Seidentücher dürfen jedenfalls in keinem Museumsshop fehlen. Man kann sich aber mittlerweile auch ein Klimt-Memory legen, sich daneben aus der Klimt-Bonbonniere bedienen und sich ein Glaserl Klimt-Sekt genehmigen. Das Ganze im Schein des selbstbastelbaren Klimt-Teelichthalters.
Man sieht, das Klimt’sche Bilderuniversum eignet sich ganz ausgezeichnet zur Vermarktung. Jetzt also eine Barbie. Von der amerikanischen Herstellerfirma Mattel ist das freilich nicht besonders gewagt. Wirklich Aufsehen erregen könnte man mit einer Schiele-Barbie. Oder einem Beuys-Ken. Und überhaupt: Gibt es eigentlich Skipper noch? Die Klimt-Barbie ist nur eine von drei Kunst-Puppen, die, ja welches Zielpublikum eigentlich ansprechen? Es gibt auch noch eine Leonardo-Barbie, die vom Aussehen her genauso Lucrezia Borgia-Barbie heißen könnte. Und eine Van-Gogh-Barbie: Die trägt eine Abendkleid-Kreation aus "Sternennacht". Beide Ohren sind unversehrt.