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"Hartz IV ist doch voll geil"

Von Nina Flori

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Wem der Sinn Dienstagabend nach dem eher neueren Genre der sogenannten Doku-Soaps stand, der konnte gleich aus drei angebotenen Formaten wählen. Auf Vox zog die Arztfamilie Schimke in "Goodbye Deutschland - Die Auswanderer" in die Einsamkeit Lapplands.


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"Wie lebt es sich, wenn auch Nachts die Sonne scheint?", war dort das Hauptthema. Bei "Zuhause im Glück - Unser Einzug in ein neues Leben" auf RTL2 wurde wie immer gebohrt, gehämmert und gestrichen - die Renovierung von sechs Zimmern in acht Tagen stand diesmal auf dem Programm.

Und in "Die strengsten Eltern der Welt" werden deutsche "Problemkinder", die laut Kabel1 "nur saufen, rauchen und Party machen" für 14 Tage zu fremden Familien in fremde Länder verfrachtet. Am Dienstag war Poulsbu in Seattle der Schauplatz. Beim 51-jährigen Fleischermeister Uli und seiner amerikanischen Ehefrau Jean gilt es für die 17-jährigen Teenies Robin und Vivian "auf die harte Tour zu lernen, welche Rolle Arbeit im Leben spielt". Täglich um fünf Uhr morgens gehts ab in Ulis Fleischfabrik, wo die Kids Fleisch in Därme füllen und zu Würsten verarbeiten müssen. Am Wochenende wird im gepflegten amerikanischen Garten mitangepackt - schließlich gibt es dort immer viel zu tun. Verstöße gegen die Regeln, wie etwa eine Zigarette rauchen oder gar Alkohol trinken, ziehen dabei harte Konsequenzen (Arbeitsbeginn um halb vier Uhr morgens, Handy-Konfiszierung und totalen Aufmerksamkeitsentzug) nach sich. Die Tragik zusätzlich erhöhen sollen wohl ständig eingespielte Sager wie "Ich hab überhaupt keinen Bock auf die Scheiße" oder "Hartz-IV-Empfänger zu sein, ist doch voll geil". Na, wie gut für die Kids, dass sich jetzt Kabel1 ihrer annimmt. Nina Flori

medienkritik@wienerzeitung.at