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Der SP-Vizevorsitzende Michael Häupl ist skeptisch, ob es die ÖVP mit der SPÖ überhaupt ernst meint. Das bisherige Gespräch lasse ihn daran zweifeln.
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Die SPÖ wolle wissen, wie es um die Finanzlage des Landes tatsächlich bestellt sei. Dazu gehörten die Budgetzahlen 2003 sowie eine Vorausschau bis 2006. Ebenfalls gefordert sei Einblick in die Finanzen der ausgelagerten Unternehmen wie ÖBB, Asfinag, SCHIG und HL-AG. Da reiche es nicht, ein paar A4-Seiten über den Tisch zu geben, moniert der Wiener Bürgermeister. "Außerdem wollen wir wissen, was sich in den diversen Fonds abspielt." Häupl verdeutlicht: "Ohne konkrete Grundlage des Seins der Republik geht's eben nicht." Vor allem da die Regierung im Normalfall schon am 8. November den Budgetentwurf hätte vorlegen müssen.
Häupl fühlt sich gepflanzt: "Die halten uns am Schmäh. Da könnte die ÖVP doch gleich ehrlich sagen: Depperte Rote haut's Euch über'd Häuser. Wir schau'n zuerst, was noch bei der FPÖ drin ist." In so einem Fall wären weitere Verhandlungen reine Zeitverschwendung. "Die ÖVP glaubt tatsächlich, sie hat drei Bräute zur Wahl. Sie ist auch phantasielos genug, die zu nehmen, die sie am billigsten haben kann." Die seien eben nicht emanzipiert genug für einen starken Partner, setzt er hinzu. Trotzdem würde nach dem 15. Dezember weitergeredet. "Die SPÖ schmeißt keine Türen zu."