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Hauptsache Schwein

Von Christoph Irrgeher

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Silvester ist für manche Leute eine diffizile Sache. Auf der Jagd nach dem lustigsten aller möglichen Abende verhalten die sich nämlich wie die Knirpse des TV-Quiz "1, 2 oder 3" vor ihren Antwortfeldern. Sprich: Man hüpfe längstmöglich zwischen allen Optionen - und springe erst in letzter Sekunde auf jenen Zug auf, der am meisten Erfolg verspricht.


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Öde Partys ließen sich freilich auch abwenden, wenn man das tut, was die Österreicher zu Silvester offenbar am wenigsten vorhaben: Wie eine aktuelle Studie von Market agent.com behauptet, wollen nur 1,3 Prozent zu Silvester ins Konzert oder Theater. Und auch der Umgang mit dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker ist bei manch einem, nun ja, kein wirklich kunstsinniger: Zwar wollen mehr als 50 Prozent der 500 Befragten die Übertragung aufdrehen - die Hälfte davon tuts aber nur, um den Wohlklang im Hintergrund strömen zu lassen. Nun ja: Womöglich sieht der TV- Konsum bei älteren Semestern (befragt wurden 14- bis 59-Jährige) honoriger aus. Was die meisten dafür dezidiert bejahen: ein Schwein. Für 71 Prozent sieht der ideale Glücksbringer (und die meisten wollen einen schenken) so aus. Mehr als die Hälfte hat dagegen eines nicht vor: einen Neujahrsvorsatz. Wobei das doch so billig wär. Vielleicht ja: Ich geh nächsten Silvester ins Theater - und dann ins Bett, um die Philharmoniker ausgeschlafen zu genießen. Auch so lassen sich öde Tafelrunden vermeiden.