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Positiv formuliert könnte man sagen: Die Wiener Festwochen machen es spannend. Skeptisch betrachtet, lässt sich mittlerweile die Frage stellen, wie viel sich hinter den Ankündigungen des neuen Intendanten verbirgt. Denn was genau Tomas Zierhofer-Kin von 12. Mai bis 18. Juni vorhat, ist nicht bekannt. Dass es einen neuen, von Bernhard Lang komponierten und von Jonathan Meese inszenierten "Parsifal" geben wird, hat Zierhofer-Kin im Sommer nach Berichten der "Wiener Zeitung" bestätigt. Dass es eine Clubkultur-Schiene geben wird, wurde wiederholt angekündigt. Jetzt berichtet das Konzerthaus, dass die Festwochen die Zusammenarbeit aufgekündigt haben. Die abwechselnd in Konzerthaus und Musikverein angesiedelten "Musikfest"-Konzerte finden ab sofort ohne Festwochen statt.
Soweit die Fakten. Dazu gibt es eine Definition des neuen Chefs. Sie liefert ein weiteres Indiz dafür, dass es die Festwochen in ihrer bisherigen Form 2017 nicht mehr geben wird. Die wollen "kein Hochglanz-Festival sein, sondern vielmehr Kunst als einen Prozess begreifen, der im Erschaffen temporärer Ground Zeros neue Solidarität ermöglicht und zum Probierfeld einer Gesellschaft der Zukunft wird." Also Hauptsache neu, jung und anders.
Noch sind diese Festwochen Neu ein Überraschungsei. Ob die darin schlummernde Kunst ebenso viele Menschen ansprechen wird, wie es das erfolgreiche Festival bisher getan hat, wird sich ab 16. Februar (da wird das Programm präsentiert) zeigen. Eine der Kuratorinnen gab auf der Homepage bereits einen Vorgeschmack: "Es wird super!" Da kann ja nichts mehr schiefgehen.