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Heftige Kritik an Ökostrom-Plänen

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Die Ankündigung von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein per Ökostrom-Novelle vor allem der Windenergie die Förderung zu kürzen, hat heftige Reaktionen ausgelöst.


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Die Grünen halten den Vorstoß für eine Katastrophe, ebenso sieht es Bauernbundpräsident Fritz Grillitsch. Beide erkennen, dass Bartenstein dem Druck der Industrie nachgegeben hat. "Die Vorschläge der Industrie gefährden den erfolgreichen Weg, die heimische Stromversorgung durch umweltfreundliche Produktion auch in Zukunft abzusichern," mahnt Grillitsch seinen Parteikollegen. Auch vom Chef der Landwirtschaftskammern, Rudolf Schwarzböck, kommt ein "Nein" zu den Vorschlägen, die angesichts steigender Ölpreise nicht nachvollziehbar seien. "Die Pläne des Wirtschaftsministers lähmen eine florierende innovative Industrie, die sich auf weltweit anerkannten Energie-Erzeugungssysteme spezialisiert hat." Eine Investitionssumme von 500 Mio. Euro ginge Österreich verloren. Für Effizienzverbesserung sei kein neues Gesetz notwendig

Die Industriellenvereinigung und der Wirtschaftsbund indes loben die geplante Änderung. Die von Bartenstein als "Ökokapitalisten" titulierten Stromerzeuger melden sich zu Wort. Ulfert Höhne, Vorstand der oekostrom AG kritisiert den Bartenstein-Vorwurf der Ökostrom würde die Preise in die Höhe treiben. Eigentlich wären es die Ex-Monopolisten, welche die Preisschraube anziehen würden. Für die IG Windkraft bedeutet die geplante Änderung das "Aus" für den Ökostrom. Wie Bartenstein auf die angeblich enormen Renditen für Windparks von 10% komme, ist Windkraft-Sprecherin Ursula Näher schleierhaft. Diese würden erst nach vielen Jahren klar sein: "Sie machen bei einem guten Standort nicht mehr als 6% aus."