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Heimarbeit oder Händewaschen?

Von Gregor Kucera

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Was unterscheidet das stille Örtchen daheim von jenem am Arbeitsplatz? Meist ist es ein Plakat. Es zeigt drei Strichmännchen, die versuchen, einen Klobesen richtig zu verwenden. So viel sei vorab verraten - Nummer 3 hat meist die korrekte Lösung zu bieten. Wer dann am Klo sitzt und dieses Plakat betrachtet, der oder die wird Zeuge einer seltsamen Vorgehensweise. Es passiert nämlich nur allzu oft, dass Mitmenschen das WC verlassen, ohne ihre Hände zu waschen.

Kein Wunder, dass Heimarbeit oder Home-Office gerade in Zeiten von Coronaviren und allgemeiner Hysterie boomt. Die US-Technologie-Konzerne Google und Twitter haben Teile ihrer Belegschaft angewiesen, von zu Hause aus zu arbeiten. Beim Suchmaschinenbetreiber sind alle 8000 Mitarbeiter in Dublin betroffen, nachdem ein Kollege grippeähnliche Symptome meldete. Der Kurznachrichtendienst schreibt wiederum Heimarbeit für alle Mitarbeiter in Hongkong, Japan und Südkorea vor. Zudem werde das Home-Office für alle Beschäftigten weltweit empfohlen, wenn dies irgendwie möglich sei.

Interessant, dass dies bei einer Grippewelle bislang nie der Fall war. Da schaut selten jemand darauf, dass die Mitarbeiter zuhause bleiben. Da wird gehustet, gerotzt und gefiebert, aber trotzdem geht man arbeiten, solange es nur irgendwie geht. Wenn man etwas Positives an der Epidemie finden will, dann ist das gar nicht so schwer: Händewaschen und zuhause bleiben, wenn man nicht fit ist. Klingt einfach, aber scheint in der Praxis unglaublich schwer.