Zum Hauptinhalt springen

Heimatgemeinden von Voves und Platter für Wehrpflicht

Von Brigitte Pechar

Politik

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

<!--
[if gte mso 9]><![endif]
-->
Innsbruck/Graz. Die Heimatgemeinde des Tiroler Landeshauptmanns und früheren Verteidigungsministers Günther Platter (ÖVP) hat sich am Sonntag für die Beibehaltung der Wehrpflicht ausgesprochen. In Zams im Bezirk Landeck votierten 67,6 Prozent für den Status quo, 32,4 Prozent sprachen sich dagegen aus. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,03 Prozent.

Die Heimatgemeinde des steirischen Landeshauptmannes und SPÖ-Obmannes Franz Voves – Vasoldsberg im Bezirk Graz-Umgebung – hat in der Befragung am Sonntag mehrheitlich pro Wehrpflicht entschieden. Von 3424 Wahlberechtigten (Wahlbeteiligung: 48,48 Prozent) stimmten 67,50 Prozent für die Wehrpflicht. 32,50 Prozent votierten für ein Berufsheer. Landeshauptmann Voves hatte sich stets kritisch zur Volksbefragung geäußert und eine Entscheidung auf politischer Ebene bevorzugt.

Von Katastrophen betroffene Ortschaften für Wehrpflicht
Die in den vergangenen Jahren von Naturkatastrophen winters wie sommers getroffenen Ortschaften – in denen Feuerwehren und Bundesheer den Löwenanteil der Hilfs- und Aufräumarbeiten leisteten – haben durchwegs eine starke pro Wehrpflicht-Haltung an den Tag gelegt. Besonders hoch war die Zustimmung in Oppenberg im Bezirk Liezen mit 89,26 Prozent gegen 10,74 Prozent: Heerespioniere hatten hier im Juli 2012 die Straße in den von der Außenwelt abgeschnittenen Ort von freigemacht.

Ein ähnliches Abstimmungsverhalten wie in Oppenberg legten die Bewohner von Großsölk und Kleinsölk im Bezirk Liezen – Muren und Hochwasser im Sommer 2010 – an den Tag: Zwischen 86 und 88 Prozent pro Wehrpflicht.

Die im Sommer 2010 von Überschwemmungen heimgesuchten Gemeinden Trieben (Bezirk Liezen) und Pinggau (Bezirk Fürstenfeld-Hartberg) stimmten zu über zwei Drittel für die Wehrpflicht: Trieben mit 72,67 zu 27,33 Prozent, Pinggau mit 70,32 zu 29,68 Prozent.

Das kleine Hatzendorf im Bezirk Südoststeiermark war im Sommer 2009 nach tagelangen Regenfällen unter Wasser gestanden, Heer und Feuerwehren räumten wochenlang auf: 72,64 stimmten hier für die Wehrpflicht, 27,36 Prozent für ein Berufsheer.

Im obersteirischen Donnersbach und Donnersbachwald hatte das Bundesheer 2005, 2009 und 2012 nach Lawinenabgängen Erkundungsflüge durchgeführt, Lawinen aus der Luft abgesprengt, im Februar 2005 rund 500 eingeschlossene Schüler und Urlauber von der Abgeschnittenen Planneralm mit Helikoptern evakuiert beziehungsweise für Menschen und Vieh Hubschrauberflüge zur Nahrungsmittelversorgung geflogen. Donnersbach stimmte mit 79,78 Prozent für die Wehrpflicht, 20,22 für ein Berufsheer.

Ein ähnliches Bild ergab sich in Donnersbachwald mit 73,53 bzw. 26,47 Prozent. Das in einem Talkessel im Bezirk Weiz gelegene Gasen war 2005 von Muren und Hochwasser getroffen und von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Nach einem Orkan 2008 sprengten Pioniere Hänge und umgestürzte Bäume ab und legten zusammen mit anderen Hilfskräften die Straßen frei. Die Bürger votierten zu 82,35 Prozent für die Wehrpflicht, zu 17,65 Prozent für ein Berufsheer.

In der Tiroler Tourismusgemeinde Galtür im Paznauntal (Bezirk Landeck) – 1999 Schauplatz einer Lawinenkatastrophe mit 31 Toten und einer mehrtägigen Luftbrücke des Bundesheeres – haben am Sonntag 72 Prozent für die Beibehaltung der Wehrpflicht gestimmt. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,1 Prozent.
<!--
[if gte mso 9]><![endif]
--><!--
[if gte mso 10]><![endif]
-->