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Ins Leben, ins Land, in die Augen des geliebten Menschen und schlussendlich in jene des Todes: Wir schauen stets wo hinein. Seit einem halben Jahrhundert auch dank der Television. Was dabei herausschaut? Zum einen Teil liegt es an uns, zum anderen an dem, was uns vorgesetzt wird. Am besten ist wohl die bekanntlich g'sunde Mischung aus Freud und Leid, schön und schiach. Warm ums Herz wurde uns am Samstag beim Zuschau'n und -hören der jugendlichen Musikanten, die bei "Ins Land einischaun" von Caroline Koller kompetent und bezaubernd präsentiert worden sind. Ähnlich das Gemüt zu streicheln gelang dem "Österreichbild" am Sonntag. Wir wurden Ohrenzeugen der vielfältigen Musik der burgenländischen Kroaten. Einmal mehr war (heraus) zu hören, wie gut so ein Schuss Lebensfreude unserem oft leicht angerührten Seelchen tut.
Zwischendurch. . . gab es einiges über die Kehrseite des rotweiß-roten Januskopferls zu erfahren. Nix Neues und eigentlich schon ziemlich Abgestandenes. ORF 2 und Österreich 1 erinnerten anlässlich seines 70. Geburtstages an die von einigen immer noch dringend benötigte Figur des Voralpenkönigs und Menschenfeindes Thomas Bernhard. Unterm Strich blieb nach erneutem Anhören seiner über 20 Jahre hinweg dokumentierten Sager und Sprüch' der eh schon bekannte Schluss: Hasstiraden, möglichst pauschal, unterminiert von zerquälter Gescheitheit. Ein Mann und seine Hetz bei der schmähtandelden Schuldzuweisung und der nackten Aggression. Alles zusammen ebenso erklärbar wie in Summe sich erübrigend.
Erholsam dazwischen das "Menschenbild" über Adolf Frohner. Er hat's als Künstler und als Mensch geschafft. Sehenswert übrigens seine Retrospektive im Kunstforum. Schönes & Hässliches - kunstvoll vereint.