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Für die heimische Sanitärbranche sieht es seit nunmehr drei Jahren nicht sehr rosig aus. Jährlich verzeichne die Branche ein wertmäßiges Minus von 1,5% - auch wenn der Trend von der ehemaligen Nasszelle mit 3 Quadratmetern hin zum Wohlfühl- und Wellnessbad anhalte, sagt Clemens Moritzer, Sprecher von Oase Bad, im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".
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Das Billige werde immer billiger, bei den teuren Produkten hingegen sei nach oben alles offen. Die "Mitte" sei nahezu vollständig weggebrochen, was Moritzer auf die Konkurrenz der Baumärkte zurückführt: "Die Leute kommen zum Fachmann und informieren sich über Whirlpools, Dampfduschen und Badmöbel, einkaufen gehen sie aber in den Baumarkt", beklagt sich der Oase Bad-Sprecher. Auch für die nahe Zukunft sieht er kaum Aufschwung, da das Bauvolumen konstant abnehme: Aus weniger "Stück Bad" müssten daher künftig höhere Erlöse lukriert werden.
Teure Handwerker?
Dem Argument, dass Handwerker heutzutage so teuer wären, setzt er entgegen, dass der Konsument für Autos und Reisen mehr Geld ausgebe, die "Halbwertszeit" im Vergleich zu einem neuen Badezimmer aber wesentlich geringer sei.
Und wer sein Bad im Pfusch machen lasse, falle um Garantie und Regressmöglichkeiten um: "Zeigen Sie mir eine Versicherung, die im Schadensfall zahlt, ohne dass Sie eine Rechnung vorlegen können!"
Kampf dem Pfusch
Um dem Trend zum Pfusch entgegen zu wirken - bereits 25% der Sanitärarbeiten werden im Do-it-yourself-Bereich abgewickelt - will Moritzer den Bekanntheitsgrad von Oase Bad, der derzeit bei 66% liegt, verstärken und den Installateur als Fachmann in den Vordergrund stellen. Dabei wolle Oase Bad das vorhandene Renovierungspotenzial erschließen: Während man früher ein Badezimmer nur ein Mal im Leben gemacht habe, würden die Österreicher heute ihr Bad durchschnittlich alle 15 Jahre renovieren und dafür bis zu 15.000 oder mehr Euro aufwenden. Der Installateur als Generalist könne dabei als Planer, Berater und Ausführender fungieren, so Moritzer.
Probieren statt studieren
"Und wer nicht sicher ist, ob der ins Auge gefasste Whirlpool oder die Dampfdusche auch wirklich das Richtige ist, der kann es bei ausgewählten Mitgliedsbetrieben ausprobieren", weist Moritzer auf ein besonderes Service hin. Bisher sei die Hemmschwelle bei Herrn und Frau Österreicher allerdings ziemlich groß, sich genüsslich im Schauraum-Pool zu aalen.
Zur Oase Bad als Österreichs führende Sanitärdachmarke gehören 30 Markenartikelhersteller der Sanitärindustrie, 25 österreichische Großhändler und rund 800 Sanitär- und Heizungsinstallateure. Die Oase Bad Industrie erwirtschaftete 2002 mit 1.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 200 Mill. Euro und hält im Vorderwandbereich (d.s. alle sichtbaren Sanitäreinrichtungen im Bad) einen Marktanteil von 80%. Die gesamte heimische Sanitärbranche erreichte mit 37.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,6 Mrd. Euro.