Nach 9 Monaten um 1,5 Prozent mehr Pkw verkauft als 2009. | Wien/Salzburg/Prag. Günstige Kredite, niedrige Sparbuchzinsen, Rabatte wie kaum jemals zuvor, attraktive neue Modelle: Die Österreicher tragen heuer gern ihr Geld zum Autohändler. Der österreichische Automobilmarkt strebt 2010 auf ein neues Rekordjahr zu.
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Die Pkw-Neuzulassungen im September übertrafen mit 28.115 Stück den hohen Vorjahreswert gleich um fast 6 Prozent, damit stehen nach neun Monaten bereits 251.460 Neuanmeldungen zu Buch - um 1,5 Prozent mehr als im von der Verschrottungsprämie beflügelten Vorjahr. Hält diese Entwicklung an, wird auch das bisherige Auto-Rekordjahr - mit 320.094 Stück - aus dem Jahre 1992 übertroffen und ein neuer Allzeitrekord aufgestellt.
Eine etwas tiefere Betrachtung der Marktentwicklung in Österreich zeigt, dass der Boom vor allem von jenen Marken getragen war, die mit neuen Produkten und Innovationen punkteten.
Nach oben getrieben wurde der Markt aber auch von Kurzzulassungen, die - sofern sie über den Gebrauchtwagenmarkt an den Endkunden gehen - als eine (teure) Marketingaktivität zu Buche stehen. Wandern diese "Tageszulassungen" mit An- und sofortiger Abmeldung aber an Kunden im Ausland, wird das Marktbild in Österreich klar verfälscht, gibt Österreichs größter Autohändler, die Salzburger Porsche Holding, zu bedenken: "Es gibt Marken, die bis zu 40 Prozent ihres österreichischen Neuwagenvolumens über Kurzzulassungen realisieren." Deutlicher "Marktführer" bei den insgesamt stark gestiegenen Kurzzulassungen ist Südkoreas Hyundai, seit heuer in den heimischen Top-Ten etabliert.
Europas größter Autobauer Volkswagen gewann weiter Marktanteile - die Marken des VW-Konzerns kamen nach den ersten drei Quartalen auf kumuliert 32,2 Prozent, bilanziert Porsche-Holding-Geschäftsführer Wolf Dieter Hellmaier: "Unter den zehn meistgekauften Modellen am Markt sind sechs aus dem VW-Konzern - an der Spitze - wie immer - der VW-Golf, gefolgt vom VW-Polo."
Dabei sind aufgrund der weltweit starken Nachfrage die Lieferzeiten gestiegen - vor allem die VW-Tochter Audi kommt mit den Auslieferungen nicht nach - die Ingolstädter fahren aber trotzdem auf Rekordkurs.
Skoda legt stark zu
Sehr stark unterwegs ist auch die tschechische VW-Tochter Skoda: Sie stieg hier zu Lande auf 5 Prozent Marktanteil und hat weltweit von Jänner bis September knapp 570.000 Fahrzeuge verkauft - um fast 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Die größten Zuwächse erzielte der Autobauer aus Mlada Boleslav (Jungbunzlau) außerhalb Europas: In China stieg der Absatz heuer um 65 Prozent, in Indien um 37 und in Russland um 35 Prozent.