Sauna & Co. stärken Kreislauf und Immunsystem, reinigen die Haut und sorgen für entspannte Muskeln.
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Finnische Sauna, türkischer Hamam und römisches Dampfbad - diese Bädervarianten liegen voll im Trend. Im Vordergund steht dabei das Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung sowie der Wunsch, etwas für die Gesundheit zu tun. Denn wer regelmäßig gezielt schwitzt, trainiert die Blutgefäße, versorgt die Zellen besser mit Sauerstoff und scheidet jede Menge Giftstoffe aus.
Die Hitze sorgt dafür, dass der Körper bis zu einen Liter Flüssigkeit verliert. Damit das Blut nicht stockt, füllt der Organismus es mit Gewebsflüssigkeit auf. Schlacken werden dadurch gezielt ausgeschieden. Weiterhin bewirkt das Schwitzen eine Erhöhung der Körper- und Hauttemperatur. Das so erzeugte "künstliche Fieber" aktiviert das Immunsystem. Außerdem werden die Schleimhäute beim Einatmen der heißen Luft bis zu siebenmal stärker durchblutet, was die Produktion von Abwehrstoffen steigert. Schwitzbäder kombinieren also körperliche Fitness mit seelischer Entspannung und bringen echtes Wellnessfeeling - und das ganz individuell.
Für jeden etwas
Wem die klassische finnische Sauna (95 Grad bei nur 10 Prozent Luftfeuchtigkeit) zu heiß ist, weicht auf die Bio-Sauna bzw. das Sanarium aus. Hier gerät man bei 50 bis 60 Grad und etwa 40 Prozent Luftfeuchtigkeit sanfter, dafür aber auch schneller ins Schwitzen. Das schont den Kreislauf und soll sogar zu hohen Blutdruck normalisieren.
Tropisch wird es im Dampfbad bei 45 bis 50 Grad und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit.
Davon profitiert vor allem die Haut, sie kann reichlich Wasser tanken. Auch wer unter erweiterten Äderchen oder Krampfadern leidet, kann im Dampfbad problemlos entspannen.
Ideal für Hitzemuffel ist das Tepidarium, ein 30 bis 40 Grad warmer Raum mit beheizten Liegen und Sitzbänken aus Keramik oder Stein. Die Aufenthaltsdauer im Tepidarium ist aufgrund der milden Temperatur und des trockenen Raumklimas nicht begrenzt.
Orientalische Entspannung
Der Hammam, die orientalische Variante des Dampfbads, besteht meist aus einem Heißluftraum (um 50 Grad), einem Warmluftraum (um 40 Grad) und mehreren kühlen Räumen. In den warmen Bereichen stehen Becken mit kaltem Wasser, aus denen man sich immer wieder übergießt.
Zur Zeremonie gehört, dass man sich vom Tellak (Bademeister) oder von der Natir (Badefrau) mit einem Massagehandschuh einseifen und waschen lässt - nachgespült wird dann eiskalt. Vor der Wäsche wird meist noch eine Ganzkörperschlammbehandlung, das sogenannte "Rasul"-Zeremoniell, angewendet. Dabei wird der Körper zunächst mit einer Schicht aus Tonerde eingerieben. Anschließend geht es ins Kräuter-Dampfbad, wo der pflegende Schlamm mit kreisenden Bewegungen in die Haut einmassiert wird. Die Mineralien dringen dabei tief in die Haut ein, der Stoffwechsel wird angeregt und entgiftet, abgestorbene Hautzellen werden sanft entfernt. Daran schließen sich eine Dusche und oft noch eine wohltuende Öl-Massage an.
Der Hamam eignet sich für alle, die das Dampfbad und traditionelle Rituale lieben und hauptsächlich etwas für ihre Schönheit tun möchten. Der Entschlackungseffekt im Dampfbad ist allerdings etwas geringer als in der Sauna, da durch die feine Wasserschicht auf der Haut nicht so viel Feuchtigkeit aus dem Körper verdunstet.
Egal für welche Variante man sich entscheidet - in allen Schwitzbädern gibt es Regeln, die es einzuhalten gilt, damit der Saunagang für alle Beteiligten zum Genuss wird.
Die wichtigsten Tipps für richtiges Saunieren:
Zwei bis drei große Handtücher zum Unterlegen mitbringen.
Vor dem Saunieren unbedingt allen Schmuck ablegen, Metall wird sehr schnell heiß.
Nicht hungrig, aber auch nicht mit vollem Magen in die Sauna gehen. Die letzte Mahlzeit sollte ein bis zwei Stunden vorher eingenommen werden.
Bei der Kombination Sport/Sauna sollte der Sport unbedingt vor der Sauna erfolgen. Danach 15 bis 30 Minuten bis zum ersten Saunagang warten.
Den Körper gründlich vorreinigen. Nach dem Duschen gut abtrocknen, trockene Haut schwitzt schneller.
In der Sauna gilt: Aufenthaltsdauer mindestens 8 bis 10, maximal 15 Minuten.
Auf Badetextilien bzw. Bekleidung in der Sauna verzichten, da sie durch die Erwärmung die Haut reizen können.
Optimal sind zwei bis drei Saunagänge von ca. 10 Minuten, dazwischen 15 Minuten Pause.
Zwischendurch wenig trinken, sonst bleibt die entschlackende Wirkung aus.
Nach dem Saunieren langsam abkühlen: Erst kühle Luft einatmen, dann kalte Güsse machen. Herzfern beginnen und nach und nach dem Herzen nähern.
Den Wasserverlust durchs Schwitzen am besten mit verdünnten Säften und Mineralwasser ausgleichen.
Absolut tabu ist Sauna bei akuten Infekten, Fieber oder Nierenkrankheiten.
Gerade jetzt in der kälteren Jahreszeit hat der Gang in die Sauna besonders viele Vorteile, denn das Schwitzen beugt nicht nur Erkältungskrankheiten vor, sondern wirkt sich auch positiv auf die Psyche aus. Durch die Wärme beruhigen sich die Nerven, der Stresspegel sinkt, die Laune steigt. Sauna & Dampfbad - das beste Mittel gegen Schnupfnase und Winterdepression!
Bücher zum Thema:
Sauna unbeschwert genießenUlrike Novotny, Trias-Verlag, 122 Seiten, 14,95 Fit in der Sauna - Das Relaxprogramm für Körper und SeeleMargot Hellmiß/Falk Scheithauer, Südwest-Verlag, 112 Seiten, 9,95 Sauna & Dampfbad - Wellness für Körper & GeistJohannes Weiß, Compact-Verlag, 128 Seiten, 4,95 Weitere Tipps zum Thema:http://www.sauna-ratgeber.de http://www.saunasauna.de