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Heiß und kalt

Von Stefanie Holzer

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"Leporello" (Ö1, 7.52 Uhr) berichtete in der Vorwoche zwei Dinge, die mir seither durch den Kopf gehen: Die Kulturwissenschaftlerin Susanne Preuss hat im Technischen Museum zu Wien die Ausstellung "Wunschmaschine Staubsauger" betreut, die bis zum Oktober des heurigen Jahres wohl ein jeder anschauen muss, der jemals einen Staubsaugersack gewechselt hat. Mich juckt es schon bei der bloßen Vorstellung, in einem Zimmer mit lauter Staubsaugern zu sein. Berückend war die Behauptung, dass Staubsaugerfirmen Sounddesigner beschäftigen. Unsere Staubsauger könnten also auch viel leiser saugen. Dann würden wir meinen, meinen die Sounddesigner, dass die Sauger weniger effizient saugen . . .

Weniger erfreulich, im Ganzen gesehen richtig ärgerlich war dagegen ein "Leporello"-Tipp: Ein Wiener Wissenschaftler, dessen Namen ich infolge begreiflicher Erregung sofort verdrängt habe, stellte ein Buch vor, in dem es um die Lage der Schwarzen in den USA ging, um ihre Identität als Amerikaner und dergleichen mehr an Allgemein- und Plattheiten. In diesem Zusammenhang sprach der Wissenschaftler auch von der Nation Of Islam und Louis Farrakhan und Malcolm X. Es war niederschmetternd, wie die Nation of Islam als Schwarzen-Organisation beschrieben wurde, ohne zu erwähnen, dass Farrakhan ein geeichter Antisemit und genereller Rassist der übelsten Sorte ist. So was ist generell und in der Früh auf nüchternen Magen schwer zu ertragen. Da sollte wohl der Interviewer etwas mehr Distanz zu zeigen, wenn schon der Hip-hop-Wissenschaftler nicht zu wissen scheint, wo in der Welt oben und unten sind.