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Es ist eine wohlbekannte Tatsache: Der Erfolg im Skisport hängt längst nicht mehr nur am Athleten. Der eigentliche Kampf findet davor schon in den Fabriken und Wachsstuben statt. Durch Mario Stechers Aussagen, wonach der Ausrüster Fischer sich zu wenig um die Belange der nordischen Kombinierer schere, ist das nun wieder in den Fokus gerückt. "Es ist ein Problem der nordischen Kombination mit der Firma Fischer, dass man einfach nicht respektiert wird. Für die ist das kein Sport in dem Sinn. Weil wir haben ja eh tausend Norweger (im Langlauf; Anm.)", wetterte Stecher. Und bekam prompt die Rechnung präsentiert: "Nicht nachvollziehbar" und "enttäuschend" nannte Fischer-Rennsportchef Gerhard Urain die Aussagen und unterbreitete dem Kombinierer die Kündigung ab WM-Ende. Überraschend kommt diese Reaktion nicht. Und sie sollte auch Stecher nicht überraschen. Immerhin relativierten nicht nur seine Kollegen und Cheftrainer Christoph Eugen ("Wir sind durchaus zufrieden. Mario ist immer sehr speziell und macht dann gleich so einen Rundumschlag"), sondern lässt auch ein Blick auf den Weltcupstand Zweifel aufkommen: Die fünf Bestplatzierten fahren mit vier unterschiedlichen Skimarken - drei davon mit Fischer. Und immerhin hat Stecher ja bei der WM auch Silber geholt. So schlecht kann’s also nicht sein. Dabei ist es zu begrüßen, wenn ein Sportler, dessen Wort Gewicht hat, etwaige Probleme anspricht. Die Art und Weise sollte aber wohlüberlegt sein. Mit seinem Sticheln hat Stecher jedenfalls niemandem einen Gefallen getan. Sich selbst am wenigsten.