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Die amerikanische Journalistin Helen Thomas, die seit John F. Kennedy jeden Präsidenten der USA kritisch befragt hat, berichtet aus ihrem langen Journalistenleben und äußert Bedenken gegen Barack Obama.
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Wiener Zeitung: Mrs. Thomas, Sie kamen parallel zur Amtseinführung von John F. Kennedy als Reporterin ins Weiße Haus. Barack Obama wird oft mit Kennedy verglichen. Teilen Sie diese Ansicht? Helen Thomas: Ich glaube, es gibt Ähnlichkeiten. Beide sind sehr eloquent, können perfekt mit der englischen Sprache umgehen und verfügen über hohe soziale Intelligenz. Aber Kennedy war bei weitem inspirierter.
Aber Obama gilt doch vielen auch als Visionär.
Er ist zu pragmatisch. Ich finde, er sollte und könnte Quantensprünge machen. Er sollte die wirklich großen Probleme anpacken, etwa das amerikanische Gesundheitssystem. Er sollte sich um eine öffentliche Gesundheitsvorsorge kümmern, nicht nur um die vorherrschende private. Und er sollte Pläne für eine allgemeine Sozialversicherung machen. Aber so weit geht er nicht, weil er weiß, dass es da viel Opposition geben würde. Und er will nicht kämpfen.
Im Wahlkampf hat Obama über solche Pläne gesprochen - etwa über die Gesundheitsvorsorge für jedermann.
Das ist richtig. Aber jetzt ist er in der Realität angekommen. Und da verhält er sich zu pragmatisch und versucht herauszufinden, was funktioniert, was er dem Kongress verkaufen kann. Ich finde das nicht richtig. Ich meine, er sollte große Ideen propagieren. Das ist notwendig, denn die Welt ist in keinem guten Zustand.
Andererseits hat Obama viele Probleme zu bewältigen: die Wirtschaftskrise, die amerikanische Automobilindustrie, die Schweinegrippe und die Kriege mit Afghanistan und Irak.
Na und? Jeder kämpft mit vielen Problemen. Obama wollte Präsident der Vereinigten Staaten werden! Niemand hat gesagt, dass das einfach werden würde. Er wusste, dass er zwei Kriege übernehmen wird; die Wirtschaftskrise konnte er vielleicht nicht vorhersehen. Aber er hat geglaubt, dass er dem Amt gewachsen ist, also soll er sich auch wie ein Präsident verhalten! Wenn Sie mich fragen, braucht er sich nicht zu beschweren. Er hat von seinen Freunden Millionen Dollar zur Unterstützung seines Wahlkampfs bekommen. Also, ich habe kein Mitleid mit ihm.
Die USA kämpfen heute mit einer Krise in der Autobranche. General Motors muss bis Juni der Regierung einen Restrukturierungsplan vorlegen. Chrysler ist bereits insolvent, kann aber dank des US-Gläubigerschutzes weiter wirtschaften. Während der Amtszeit von George W. Bush gab es eine Krise in der Stahlindustrie. Manche meinen, dass Bush mit der Stahlkrise effizienter fertig geworden ist, als Obama jetzt mit der Autokrise.
Diese Krisen kann man nicht vergleichen, das ökonomische Umfeld war ein anderes. Unter Bush gab es keine Depression. Aber jetzt fällt alles auseinander. Die Autoindustrie ist nur ein Teil des globalen Kollapses. Auch wenn Obama nach Meinung einiger schon zu viel für die Autoindustrie getan hat, hat er meines Erachtens noch nicht genug getan, um den Angestellten dieser Industrie zu helfen.
Er hätte noch mehr Geld für die ohnedies sterbende Autoindustrie bereitstellen sollen?
Absolut. Ich glaube, es wäre schrecklich, wenn wir keine Autoindustrie mehr hätten. Wir brauchen sie, wir müssen selbst Autos produzieren können und nicht alle importieren.
Aber braucht die USA so viele Autohersteller?
Auf jeden Fall. Wettbewerb ist gesund.
Sie arbeiten seit fast 50 Jahren im Press Corps des Weißen Hauses. Hat sich die Arbeit signifikant geändert?
Natürlich. Jeder Präsident drückt dem Weißen Haus seinen eigenen Stempel auf. Und das Leben selbst hat sich ja auch verändert, in jeder Hinsicht. Das ganze Leben besteht aus Veränderung.

Kann man auf Pressekonferenzen im Weißen Haus heute mehr Fragen stellen als früher?
Das hängt immer davon ab, was der jeweilige Präsident oder seine Manager gerade wollen. Bush gab nicht viele Pressekonferenzen. Und Obama hat in den ersten hundert Tagen, inklusive Antrittspressekonferenz, auch nur drei Pressekonferenzen gegeben. Das ist nicht genug.
Wie war das unter Bill Clinton?
Seine Pressearbeit war ziemlich gut. Eines trifft auf alle zu: Wenn die Dinge schlecht stehen, wollen sie keine Pressekonferenzen geben. Wenn es bergauf geht, dann stellen sie sich gern der Presse.
Die US-Präsidenten können also Pressekonferenzen halten, wann und wie oft sie wollen?
Richtig.
Bei einer Pressekonferenz des amerikanischen Präsidenten muss ein Journalist warten, bis er aufgerufen wird, und es wird nur eine geringe Zahl an Fragen zugelassen. In Europa hingegen hat man bei einer Pressekonferenz mit einem Kanzler oder Präsidenten im Prinzip das Recht, eine Frage zu stellen. Und am Ende einer Pressekonferenz bleibt der Kanzler noch eine Zeit lang im Raum, man hat also noch immer die Chance, ein Statement zu ergattern.
Das gefällt mir. Ich wünschte, bei uns wäre das ähnlich. Aber in den USA grassiert ja sogar noch die Angewohnheit, Fragen an den Präsidenten vor der Pressekonferenz anzukündigen oder gar autorisieren zu lassen. Ich finde es falsch, wenn die Präsidenten schon im Vorfeld eine Liste jener Reporter anlegen, die sie dann aufrufen wollen.
Reichen Sie Ihre Fragen im Voraus ein?
Niemals. Nicht einmal mündlich. Die wissen doch ohnehin, zu welchen Themen sie befragt werden. Jeder Reporter mit klarem Verstand wird jetzt auf einer Pressekonferenz Fragen zum Gesundheitssystem stellen, zum Krieg. Wir werden den Präsidenten doch nicht fragen, ob er vielleicht Rückenschmerzen hat! Wir befragen ihn natürlich zu den aktuellen Nachrichten, wir wollen wissen, welche Entscheidungen er gefällt hat, und warum er sie gefällt hat.
Bei den Pressekonferenzen, die ich im Fernsehen mitverfolgen konnte, hatte ich das Gefühl, dass der Präsident bzw. seine Manager beim Aufrufen der Frager recht selektiv vorgehen.
Ja. Es sollte nicht so sein, aber es ist so. Der Präsident hat eine Liste von Personen, die er aufrufen wird. Und dazu gehören natürlich nur diejenigen, die jeden Tag im Weißen Haus herumsitzen. Um dem zu begegnen, muss man sich beschweren: "Ich will aufgerufen werden! Ich bin kein Requisit!" Das bringt schon etwas, da wird einem dann Gehör geschenkt. Ich mag es nicht, wenn ich nicht aufgerufen werde. Ich gehe nicht als Dekorationsstück zu Pressekonferenzen, sondern weil ich eine Frage stellen will.
Wieso ist das System so streng?
Weil sie nicht jeden aufrufen können, wählen sie eben aus. Und vielleicht mögen sie auch manche Fragen nicht. Andererseits können sie tatsächlich nicht jeden zu Wort kommen lassen, das würde ja fünf Stunden in Anspruch nehmen. Ich wäre zwar glücklich darüber, wenn sie sich mehr Zeit nehmen würden, aber eine Pressekonferenz dauert im Normalfall nur eine Stunde.
Man wird also nur aufgerufen, wenn man Glück hat, aber selbst dann darf man nur eine Frage stellen.
Eine Anschlussfrage ist auch noch erlaubt. Aber man darf nicht fünf verschiedene Fragen zu fünf verschiedenen Themen stellen.
Nun haben Sie ja immerhin bei der ersten Pressekonferenz von Obama die erste Frage bekommen.
Das blieb aber bisher auch die einzige Frage. Und er hat inzwischen drei Pressekonferenzen gegeben. Also werde ich langsam sauer.
Glauben Sie, dass bei dieser Art der Selektion die Reporter mehr Angst haben, falsche´ Fragen zu stellen . . .
Fragen sind ja nicht deshalb falsch, weil sie den Poltikern unangenehm sind. Und man sollte nie aufhören, unangenehme Fragen zu stellen, nur weil man Angst hat, danach nicht mehr aufgerufen zu werden.
Sie haben in Ihrem letzten Buch geschrieben, dass das Press Corps des Weißen Hauses zu viel Angst vor Fragen hat.
Ich finde, wir hätten mehr Fragen über den Krieg stellen müssen. Wir sind ohne Grund in den Irak gezogen. Bush hat gelogen und die Reporter haben ihn nicht unter Druck gesetzt. Sie haben ihn nicht gefragt: "Wieso ziehen wir in den Krieg? Beweisen Sie, dass die Iraker Nuklear-Waffen haben. Beweisen Sie, dass Al-Kaida sich dort versteckt. Beweisen Sie, dass dieses Dritte-Welt-Land die Vereinigten Staaten, die einzige Supermacht der Welt, bedroht." Die Reporter haben nichts dergleichen gefragt.
Wieso nicht?
9/11 hat jedem Angst gemacht. Es gab eine gewisse Beißhemmung. Kritik galt als unpatriotisch und un-amerikanisch in dieser Zeit des amerikanischen Traumas.
Würden Sie das als Déjà-Vu der McCarthy-Ära bezeichnen?
So schlimm war es nicht, aber man hüllte sich doch in eine Art des kollektiven Schweigens. Man hatte einfach das Gefühl, man müsse den Präsidenten jetzt unterstützen.
Wie können Sie als Reporterin alle Probleme im Auge behalten mit denen sich die US-Präsidentschaft beschäftigen muss - angefangen von der Schweinegrippe über Afghanistan bis zur Debatte über die Waterboarding-Foltermethoden?
Alles kann ich nicht im Auge behalten. Ich lese viele Zeitungen und versuche, up to date zu sein. Und ich versuche aufzuholen, wenn ich bemerke, dass ich mich bei einem Thema nicht auskenne.
Können Sie mir erklären, wieso die USA so ein spezielles Verhältnis zu Israel haben, und warum es Journalisten nicht einmal erlaubt ist, diese Beziehung zu hinterfragen?
Naja, fragen ist schon erlaubt. Aber man bekommt halt keine Antworten.
Sie haben Obama bei seiner ersten Pressekonferenz gefragt - und wurden seitdem nicht wieder aufgerufen - , ob ein Land auf der arabischen Halbinsel nukleare Waffen besitze, und wenn ja, welches. Die Antwort, auf die Sie abgezielt haben, war Israel. Wie kann man einer derart präzisen Frage ausweichen?
Der Präsident sagte: "Ich will darüber nicht spekulieren" - darauf hab ich gesagt, "Ich habe Sie ja nicht aufgefordert zu spekulieren. Wieso wissen Sie denn dann bei allen anderen Ländern, ob sie atomare Waffen besitzen oder nicht?" Das war eine unmögliche Frage für einen Präsidenten. Kein US-Präsident hat jemals öffentlich bestätigt, dass Israel Atomwaffen besitzt. Also hat er gesagt: "Nächste Frage." Die Regierung hat Angst, irgendetwas über oder gegen Israel zu sagen.
Wieso?
Ich glaube, es existiert das starke Gefühl, dass du wie Hitler bist, wenn du eine Frage über Israel stellst. Das ist ein Automatismus.
Glauben Sie, dass sich das in diesem Jahrhundert ändern wird?
Ich glaube, dass die Wahrheit ihren Weg finden wird. Wir glauben an die Wahrheit, deswegen üben wir diesen Beruf ja aus.
In manchen Ländern ist es schwer, objektiv über die Israel-Palästina-Krise zu reden, nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland.
Sie haben Recht. Dort wird immer versucht, den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust irgendwie wieder gutzumachen.
Ich verstehe, dass Deutschland und Österreich Schuldgefühle haben, aber wieso die USA?
Weil wir sehr emotional sind. Und viele Leute haben einfach jahrelang jedem, der eine Frage über Israel gestellt hat, ein Antisemitismus-Etikett aufgeklebt.
Sie selbst haben arabische Wurzeln.
Ja, meine Eltern kamen um 1890 aus Syrien, aus jenem Teil, der jetzt Libanon ist. Die Türen standen damals offen, und meine Eltern wurden willkommen geheißen. Damals gab es Israel noch nicht, es gab nur Palästinenser und Juden; 85 Prozent der Bevölkerung in Jerusalem, Ramallah und der Westbank waren arabisch - bis die Zionisten einen eigenen Staat haben wollten. Dann sagten die Engländer, die Amerikaner und viele andere zu den Juden: "Das ist euer Land" und nahmen es mit Gewalt. Ich habe Mitleid mit den Palästinensern, weil ich glaube, dass sie schlecht behandelt wurden. Man verteilt nicht das Land, das jemand anderem gehört. Das ist aber im Prinzip das, was die Amerikaner machen.
Nach den Terror-Anschlägen vom 11. September 2001 war die arabische Gemeinschaft in den USA großem Druck ausgesetzt.
Wärhend der Anschläge wurden die Flugzeuge von Arabern gesteuert. So gesehen, waren gewisse Vorurteile nur natürlich, denke ich mir. Aber es gab viel Diskriminierung.
Hat sich die Situation seither wieder entspannt?
Ich glaube es ist ein bisschen besser geworden, aber damals war es für jeden Araber, speziell für die Immigranten, sehr schwierig.
Sie waren eine der ersten weiblichen Reporter in den USA.
Eigentlich gab es schon im 19. Jahrhundert viele Journalistinnen, aber die haben sich zumeist nicht mit den sogenannten harten Nachrichten beschäftigt. Während des Zweiten Weltkriegs haben die Frauen dann auch begonnen aufzuholen, wenn sie auch noch nicht die Möglichkeiten hatten, die wir heutzutage haben. Als ich angefangen habe, gab es noch immer viele Vorurteile. Aber davon darf man sich nicht beeinflussen lassen. Auch heute ist die Situa- tion noch nicht perfekt, aber man trifft doch hierzulande in jeder Redaktion mehrheitlich Frauen. Auch in den Journalistenschulen dominieren heute die Frauen. Und sie kommen auch allmählich in die leitenden Positionen.
Zur Zeit wird in den USA eine Zeitung nach der anderen eingestellt. Ist die Blütezeit des Journalismus vorbei?
Ja. Sie dauerte vom Zweiten Weltkrieg an bis wahrscheinlich in die 90er Jahre.
Was passierte in den 90ern?
Die moderne Zeit hat begonnen. Wir haben momentan viel zu viele Kommunikationsmöglichkeiten. Wenn du einen Laptop hast, egal ob du ein Journalist bist oder nicht, kannst du deine Meinung verbreiten. Das kann sehr gefährlich werden, so können Leben und Reputationen ruiniert werden. Und es gibt keinen Redakteur, der das gegencheckt.
Glauben Sie, dass angesichts der Zeitungskrise die Moral der Zunft leidet? Oder meinen Sie, dass sich die Journalisten noch genauso bemühen wie früher?
Natürlich bemühen sie sich noch immer. Man wählt den Beruf des Journalisten nicht, wenn man sich nicht ehrlich bemühen will. Der Job ist schließlich nicht besonders gut bezahlt. Man wird Journalist, weil man nach der Wahrheit sucht, und immer dazu lernen will. Aber der Berufsstand ist jetzt in Gefahr. Vor allem im Printbereich wird Personal abgebaut, und wirklich gute Leute, selbst Pulitzer-Preisträger, verlieren ihre Jobs.
Es geht also bergab?
Ich weiß es nicht. Es ist eine Tragödie. Wenn wir keine Zeitungen mehr haben, wird es furchtbar sein, denn wir brauchen echte Journalisten, um die Machthaber im Zaum zu halten und zu bewachen.
Würden Sie einem jungen Menschen überhaupt noch empfehlen, Journalist zu werden?
Absolut. Das klingt vielleicht eigenartig, aber es ist der großartigste Beruf der Welt, auch wenn die Zeiten gerade sehr hart sind. Aber ich glaube, niemand, der Journalist geworden ist, hat es je bereut. Als Reporter lernt man nie aus. Es ist sehr aufregend, und sehr stimulierend - ein wunderbarer Beruf, der einem nicht gestattet stillzustehen. In anderen Berufen erreicht man irgendwann den Punkt, wo man immer wieder dasselbe machen muss. Aber als Journalist hat man jeden Tage andere, neue Nachrichten.
Was würden Sie einem jungen Reporter empfehlen?
Lerne jeden Bereich der Kommunikation, jedes Medium kennen. Und vor allem: finde einen Job.
Wer war Ihr Lieblingspräsident?
Kennedy. Er hat den Krieg erlebt. Er kannte den Unterschied zwischen Krieg und Frieden. Und er wusste, dass seine Zeit begrenzt war, denn er war ein kranker Mann. Er hat das Peacecorps gegründet. Er hat den ersten Atomwaffen-Sperrvertrag unterschrieben. Er hat junge Leute dazu motiviert, ihrem Land zu dienen, die Welt zu verändern. Und er hat gesagt, "Wir werden noch in diesem Jahrzehnt einen Menschen auf den Mond bringen". Das hat er zwar nicht mehr erlebt, aber wir konnten es erleben. Er hat uns bewusst gemacht, dass es da draußen ein Universum gibt, das wir erforschen können.
Und solche Visionen vermissen Sie bei Barack Obama? Ich glaube, er hat schon einige, aber er hat nicht Kennedys unglaublichen Wagemut. Er wählt den Weg, der möglich ist, und nicht die Straße, die noch keiner befahren hat.
Zur Person
Helen Thomas, geboren 1920 in Winchester, Kentucky, ist die Doyenne des amerikanischen Pressewesens. Seit 1942 ist sie als Journalistin tätig und seit 1961 gehört sie dem "White House Press Corps" an - also jener Gruppe ausgewählter Journalisten, die regelmäßig die Pressekonferenzen des amerikanischen Präsidenten besuchen dürfen.
Die längste Zeit ihres Berufslebens war Helen Thomas als Korrespondentin für die Nachrichtenagentur UPI tätig, seit dem Jahr 2000 steht sie als Kolumnistin bei der "Hearst Corporation" unter Vertrag. Die Journalistin versteht ihre Arbeit prinzipiell als regierungskritisch und sie hat sich niemals gescheut, die Präsidenten der USA mit unangenehmen Fragen zu provozieren. Den Vietnamkrieg lehnte sie ebenso katergorisch ab wie den Irakkrieg. Und die erste Frage, die die 89-Jährige dem derzeitigen Präsidenten stellte, missfiel Barack Obama so sehr, dass er sie nicht beantwortete. (Genaueres dazu im Gespräch.)
Konstanze Walther, "WZ"-Redakteurin, arbeitet derzeit als Stipendiatin des US-Austrian Journalism Exchange Fellowships beim "Philadelphia Inquirer", wo dieses Interview auch in englischer Sprache erscheinen wird.