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Hepatitis A: Unangenehm, aber heilbar

Von Alexandra Grass

Wissen
Die innere Struktur eines Hepatitis-Virus. Foto: corbis

Durch Kontakt- und Schmierinfektion übertragbar. | Virus überlebt die Tiefkühltruhe, aber keine 100 Grad. | Wien. Nachdem in der Stadt Salzburg bereits 15 Menschen an der hochansteckenden Hepatitis A erkrankt sind, fordern Experten nun eine verpflichtende Hepatitis-Impfung für Österreich. Eine solche ist der wichtigste und effektivste Schutz davor.


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Grundsätzlich wird die Hepatitis A durch das Hepatitis-A-Virus hervorgerufen und vorwiegend durch Kontakt- und Schmierinfektion übertragen. Aber auch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel können eine Infektion verursachen.

Zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen vergehen bis zu 50 Tage. Hauptsymptom ist eine akute Entzündung der Leber. Begleitet wird die Hepatitis A von Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Fieber. In der Folge kommt es zu einer Gelbfärbung von Haut und Augen (Gelbsucht) mit hellem Stuhl und dunklem Harn.

Ansteckung schon zwei Wochen vor Ausbruch

Aber bereits ein bis zwei Wochen vor dem eigentlichen Ausbruch der Erkrankung besteht höchste Ansteckungsgefahr.

Eine Infektion kann nur serologisch nachgewiesen werden. Im Blut sind Antikörper gegen das Virus enthalten.

Ausgeschieden wird der Erreger über den Darm. Charakteristisch für das Virus sind seine ausgeprägte Umweltstabilität, hohe Thermostabilität und Desinfektionsmittelresistenz, was eine Vernichtung erschwert. Das Virus überlebt auch die Tiefkühltruhe und kann erst bei 100 Grad Celsius abgetötet werden.

Der Mensch ist der Hauptwirt und das epidemiologisch einzig relevante Reservoir der Viren, beschreibt das Robert-Koch-Institut. Die Hepatitis A kann akut über mehrere Wochen bis Monate verlaufen, ist verglichen mit anderen Hepatitis-Formen - wie B oder C - allerdings relativ milde, nicht chronisch und heilt meist ohne ernsthafte Komplikationen völlig aus. Eine spezifische Therapie ist nicht möglich, behandelt werden können lediglich die Nebenerscheinungen. Die Infektion hinterlässt eine lebenslange Immunität.

Die Experten raten aus gegebenem Anlass zu absoluter Hygiene. In Salzburg ist die Infektionswelle auf einen infizierten Fleischhauer in einem Supermarkt zurückzuführen.

Damit sich das Virus nicht ausbreiten kann, senken die Apotheken in Stadt und Land Salzburg die Preise für die Vakzine. Bis 4. Februar zahlen Erwachsene 45 statt wie bisher 53 Euro für einen Hepatitis-A-Impfstoff. Kinder, welche die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen abgeschlossen haben, zahlen 32 statt 39 Euro. Die Impfung erfolgt in zwei Dosen und hält vermutlich lebenslang. Die Experten raten aber zu einer Prüfung der Immunität nach zehn Jahren.