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Man muss sich das so vorstellen: Leidenschaftliche Real-Madrid-Fans, die ihrer Tätigkeit als Journalisten nachgehen, wollen vom Doppeltorschützen Cristiano Ronaldo nach dem 3:0 gegen Grenada wissen, warum er denn nicht gejubelt hat. Der sagt: "Ich bin nicht glücklich, ich fühle mich nicht gewollt." Vermutlich sind in diesem Moment 20 Notizblöcke und 20 Kugelschreiber zu Boden gefallen. Schlimme Gedankenketten werden sich in den Köpfen der Journalisten abgespielt haben: Unglücklich- Wechselabsicht - Transfer - Qualitätsverlust -Barcelona-Herrschaft.
Seit Ronaldos Aussage brodelt es in Madrid. Ist er nur beleidigt, weil Andrés Iniesta zu Europas Fußballer des Jahres gewählt wurde? Hat er ein Milliarden-Angebot? Mobben ihn die Kollegen? Angeblich hat Ronaldo bereits mit dem Real-Präsidenten gesprochen, angeblich fühlt sich Ronaldo als Außenseiter im Team. Reservist Kaká hat bereits reagiert: "Es ist so wichtig für uns, dass er glücklich ist." Andere Kollegen werden sich in den nächsten Tagen vermutlich ähnlich äußern. War es am Ende das, was Ronaldo wollte? Öffentliche Liebeserklärungen?