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Heta-Gläubigern schlägt die Stunde der Wahrheit

Von Karl Leban

Wirtschaft

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Wien. Nächste Woche bekommen die Gläubiger der Heta einen Vorgeschmack auf das Ausmaß des geplanten Schuldenschnitts. Zwar ist ein konkreter Termin noch offen, aber spätestens mit Ende April soll die Bilanz der Nachfolgegesellschaft der Kärntner Hypo Alpe Adria vorliegen. Das sagte ein Heta-Sprecher am Donnerstag. Die Bilanz wird zeigen, wie hoch die Ex-Hypo überschuldet ist. Und das wird dann auch der Indikator für den Haircut sein, dessen Höhe die Finanzmarktaufsicht als Abwicklungsbehörde festzusetzen hat.

Bei der Verhängung des Moratoriums Anfang März war von einer Überschuldung von 4,0 bis 7,6 Milliarden Euro die Rede gewesen - wegen eines neuen Wertberichtigungsbedarfs bei den Aktiva in Höhe von 5,1 bis 8,7 Milliarden Euro. Der Bund hatte dazu mit Blick auf das - seit heuer geltende - Bankenabwicklungsgesetz erklärt, nicht mehr bereit zu sein, die Löcher zu stopfen. Der Schuldenschnitt selbst wird sich an der Differenz zwischen dem Wert der Aktiva und den Verbindlichkeiten der Heta bemessen. Die Finanzbranche rechnet mit einem Haircut von 40 bis 50 Prozent.

Schwarze Null als Ziel

Bei der Abwicklung der Heta geht es darum, mit den Erlösen aus dem Verkauf der Assets Schulden zu tilgen. Am Ende des Abbaus, für den noch an einem Plan getüftelt wird, sollte eine schwarze Null stehen. Da das zuletzt aber unrealistisch erschien (das Heta-Vermögen ist nicht werthaltig genug), zog der Bund mit dem Moratorium die Reißleine. Dieses ist bis Ende Mai 2016 befristet. Der Haircut - großteils bei Anleihen mit Kärntner Haftung - soll danach erfolgen. Hauptbetroffene sind deutsche Institute. Ihnen schuldet die Heta zirka sieben Milliarden Euro, bei österreichischen Geldhäusern sind es rund zwei Milliarden. Erste Klagen sind bereits erfolgt oder werden derzeit noch geprüft.