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Die Presse bejubelt einen Triumph der Fairness, die Geschlagenen geben die sportlichen Verlierer. Dass Mark Webber aber der eine oder andere Bissen Kaviarbrot im Hals steckenbleiben dürfte, darf niemanden sonderlich verwundern angesichts der Lobeshymnen auf die Red-Bull-Strategie, keinen Fahrer zu bevorzugen, und die Entscheidung, das Rennen alleine auf der Strecke stattfinden zu lassen. Zwar hat es bei Red Bull keine offensichtliche Stallorder gegeben wie bei Ferrari. Dass Vettel aber des Konzerns Liebkind ist, war ebenso offensichtlich wie die Tatsache, dass er nicht auf Ellenbogentaktik verzichtet - auch nicht gegenüber dem eigenen Teamkollegen. Sicher: Der zehnfache Pole-Position-Mann war der Schnellste und ist damit verdienter Weltmeister. In seinem Erfolg aber die Rückkehr zum reinen, ehrlichen Sport zu sehen, ist fast genauso heuchlerisch wie eine schlecht versteckte Stallorder.