Zum Hauptinhalt springen

Heute nicht, ich hab Chipsausen

Von Christina Böck

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 8 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Er sieht aus wie eine Mischung aus Tim von Tim & Struppi und einem zu heiß gewaschenen Obelix. Oder als wäre der Vater aus dem deutschen 30er-Jahre-Cartoon "Vater und Sohn" konvertiert. Sein Name ist Xian’er und er ist ein Robotermönch. Das etwa kniehohe rundliche Kerlchen soll in naher Zukunft dazu eingesetzt werden, die Lehre des Buddhismus zu verbreiten. Also, bisher kann er 20 Fragen zur Religion auf einem Bildschirm beantworten. Das ist jetzt also eher noch das Einsteigermodell, diese Aufgabe kann wohl von jedem handelsüblichen Sprachassistenten à la Siri übernommen werden. Die haben aber einen entscheidenden Nachteil: Sie sind nicht so hochgradig putzig wie Xian’er in seiner orangenen Kutte.

Der wiederum hat eine Sorge nicht, mit denen allzu humanoid gestaltete Künstliche Intelligenzen neuerdings konfrontiert sind. Forscher haben sich nämlich nicht nehmen lassen, herauszufinden, was in Menschen vorgeht, wenn sie Roboter dort berühren, wo ihre Geschlechtsteile wären. Das überraschende Ergebnis: Menschen fühlen sich unwohl, wenn sie Robotern an den Busen oder in den Schritt greifen. Das mag möglicherweise daran liegen, dass eine Grapschabwehr-Schelle von so einem Eisenkollegen vergleichsweise schmerzhaft ausfallen könnte. Ist ja nicht jeder so ein gutmütiger Latsch wie C3PO aus den Star-Wars-Filmen. Hoffentlich führen die Maschinen übrigens nicht Buch über solche Fummel-Studien - so etwas könnte uns noch zum Verhängnis werden, wenn die in Zukunft dann das Sagen haben. Hoffentlich gibt es dann auch schon mehr von diesen friedfertigen Buddhakugeln.