Wahhabiten haben angeblich Zentrale in Österreich. | Wien/Sarajevo. (apa) Wahhabiten, die in Bosnien-Herzegowina für Unruhe sorgen und für das Land eine Gefahr darstellen, würden in Wien rekrutiert und finanziert. Das Problem mit den Muslimen wahhabitischer Glaubensrichtung, die in Bosnien-Herzegowina tätig sind, müsse in der Hauptstadt Österreichs gesucht werden. Mit diesen Aussagen wurde das Oberhaupt der bosnischen Muslime, der Reis-ul-Ulema Mustafa Ceric, von bosnischen Medien zitiert.
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Es gebe "starke Reisetätigkeiten" von Wien nach Sarajevo, die "nachvollziehbar sind", zitiert die APA eine vertrauliche Quelle. Auch gebe es "gewisse Vorträge", die auf die Beziehungen zwischen Wien und Bosnien hinsichtlich der Wahhabiten-Bewegung hinweisen würden. Als Sitz könne die Tauhid-Mosche in Wien-Meidling betrachtet werden. Tauhid bedeutet "Glaube an Einheit Gottes". Betrieben wird die Moschee in Meidling vom "Verein zur Förderung der islamischen Kultur in Österreich".
In Bosnien verschärfte sich der Konflikt zwischen den Vertretern des traditionellen bosnischen Islam und den Islamisten Ende vergangenen Jahres. Führer der Wahhabiten-Bewegung griffen Vertreter des traditionellen Islam scharf an und bezeichneten Ceric und viele Imame als "Verräter des ursprünglichen Islam".
Die Wahhabiten, radikale moslemische Fundamentalisten, werden in Bosnien hauptsächlich von Saudi-Arabien, dessen Herrscherhaus diese streng puritanische Strömung repräsentiert, gefördert und finanziert. Die größte Wahhabiten-Gemeinschaft lebt heute in Zentral-Bosnien rund um die Stadt Zenica.