Die Technologie Impulse Gesellschaft (TIG) ist bemüht, die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu verbessern. Im Rahmen des Programms AplusB soll die Zahl von Betriebsgründungen aus dem universitären und außeruniversitären Forschungsbereich (akademische "Spin-offs") gesteigert werden. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Hochtechnologie-Sektor. Zu diesem Zweck sind mittlerweile österreichweit fünf Zentren tätig, die seit dem Vorjahr bestehen und derzeit insgesamt elf Unternehmensgründer beraten. Diese kommen aus unterschiedlichen Bereichen: Chemie und Medizin sind ebenso vertreten wie Wirtschaftsinformatik und Mechatronik oder Molekulargenetik und die Entwicklung von Brennstoffzellen. Die Unterstützungen bestehen in Schulungen, Know-how, Coaching, aber auch in finanziellen Leistungen.
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Von der Produktidee bis zur ökonomischen Verwertung derselben ist es oft ein weiter und steiniger Weg. Um Personen mit innovativen Ideen deren marktgerechte Umsetzung zu erleichtern, wurden zahlreiche staatliche Initiativen geschaffen. Derartige Unterstützungen sind speziell im Hochtechnologiebereich von großer Bedeutung, da Österreich hier im internationalen Vergleich Aufholbedarf hat.
Für Produktideen und Gründungsvorhaben, die aus Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen stammen, wurde im Jahr 2001 das Programm AplusB geschaffen, das von der Technologie Impulse Gesellschaft (TIG) im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie abgewickelt wird.
Unternehmerisches Denken und Wissenstransfer
Das Programm soll konkret zwei Dinge fördern: Zum einen soll der unternehmerische Gedanke in der Wissenschafts- und Forschungsszene wirkungsvoll verankert werden, zum anderen soll für derartige Unternehmensgründer sicher gestellt werden, dass diese so viel Wissen wie nur möglich von ihren ehemaligen Ausbildungsstätten erhalten.
Dabei erhalten die Produktentwickler sowohl Hilfestellungen bei der Unternehmensgründung als auch Beratung hinsichtlich einer bestmöglichen Einführung des jeweiligen Produkts.
Träger dieser Aktivitäten sind fünf so genannte AplusB-Zentren. Diese sind seit dem Vorjahr aktiv und stehen in Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz und Wien. Angesiedelt sind diese Einrichtungen in räumlicher Nähe zu den jeweiligen Forschungsinstitutionen, um eine bestmögliche wechselweise Befruchtung von Wirtschaft und Wissenschaft zu gewährleisten.
Die Gründer und Gründerinnen in spe werden prinzipiell für die Dauer von 18 Monaten unterstützt. Die gebotenen Leistungen sind nicht nur finanzieller Natur: So werden den Teams Büro- und Laborräume zur Verfügung gestellt, die Projektmitarbeiter erhalten wissenschaftliche Schulungen und wirtschaftliche Beratungen sowie ein Darlehen zur Deckung des Lebensunterhalts plus Mittel zur Unterstützung ihrer Forschungstätigkeit.
Insgesamt werden an den fünf AplusB-Zentren elf Hightech-Projekte betreut, eine Reihe weiterer Unternehmensgründungen ist in Vorbereitung bzw. steht unmittelbar bevor.
"Science Park Graz" heißt das steirische Zentrum, das im Juli 2002 startete. Es steht prinzipiell allen Akademikern und Akademikerinnen unabhängig von deren Studienrichtung und -ort offen und betreut derzeit drei Projekte: Eines wird von Chemikern durchgeführt und dient der Herstellung von Diagnosekids, die restlichen zwei fallen in den Bereich der Mikroverfahrenstechnik.
Letzteres sei jedoch kein Schwerpunkt des Science Park, wie Leiterin Kirsten Tangemann betont: "In der Pipeline haben wir verschiedenste Projekte von Zoologie über Informationstechnologie bis zu Medizintechnik."
Das CAST (Center for Academic Spin-offs Tyrol) nahm ebenfalls im Juli des Vorjahres seine Tätigkeit auf. Es ist nach eigenen Angaben das einzige AplusB-Zentrum Österreichs, das unter seinen Gesellschaftern ein privates Beratungsunternehmen hat, nämlich die deutsche Innovations & Venture Partners GmbH.
Derzeit ist unterstützt CAST ein Pharmazie-Projekt, weitere neun Projekte desselben Bereichs laufen per Mai dieses Jahres an. Hier handelt es sich um ein echtes Schwerpunktzentrum, das auf Life Science spezialisiert ist. Da Projekte aus diesem Bereich teuer und riskant sind und darüber hinaus einen langen finanziellen Atem brauchen, kooperiert das CAST mit dem Life Science Programm der Innovationsagentur namens LISA.
BUILD! in Klagenfurt, gleichfalls im Juli 2002 gestartet, ist inhaltlich und räumlich stark der dortigen Universität und der Fachhochschule verbunden und betreut derzeit drei Projekte. Davon kommt eines aus dem Bereich Wirtschaftinformatik, ein anderes dient der Integration von Computertechnik und Unterhaltungselektronik. Beim dritten Projekt geht es um die Herstellung von Mini- und Mikrobrennstoffzellen. Dieses Projekt erhielt kürzlich einen Innovationspreis (siehe untenstehende Meldung "Hightech-Preis für Kärntner Betrieb").
Das tech2b in Linz besteht seit dem Oktober des Vorjahres und stützt sich in seiner Fördertätigkeit nicht zuletzt auf die jüngst in Leben gerufene Gründerakademie an der Linzer Johannes Kepler Universität. Momentan werden drei Projekte betreut: Zum einen wird ein Biochip entwickelt, der der Analyse von Erbinformationen dienen soll, in einem anderen Projekt geht es um die Entwicklung einer Software zum Dokumentenmanagement, das dritte entstammt dem Bereich Lasertechnologie.
Das Wiener AplusB-Zentrum heißt inits, ist gleichfalls im Oktober 2002 gestartet und an der Technischen Universität angesiedelt. Unterstützt wird derzeit ein IT-Telekom-Projekt, das der Netzwerkplanung für den Mobilfunkstandard UMTS dient.
Ein weiterer Projektantrag wurde aus dem Bereich h Impfstoffentwicklung gestellt. Demnächst soll ein e-learning-Projekt dazu kommen.
80 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft
Die meisten Unternehmensgründer arbeiten in Teams, so dass Wissen aus verschiedenen Bereich in die Projekte einfließt. In die Aktivitäten der AplusB-Zentren ist die Mehrzahl der heimischen Universitäten eingebunden sowie Forschungsinstitutionen, Fachhochschulen, Förderungsagenturen und private Firmen. Insgesamt unterstützen mehr als 80 Partner die Aktivitäten der Zentren.