Marilu Sharif gehört zu jenen, denen die Lebensumstände von Kindern und Frauen in Nepal ein besonderes Anliegen sind. Sharif ist Präsidentin der "Active Women of Nepal" ("AWON"), einer Charity-Organisation von in Nepal wohnhafter Frauen, meist aus Diplomatenkreisen, die sich seit | 40 Jahren im Land sozial engagieren.
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"In den Bevölkerungszentren und den touristischen Gebieten verhungert in Nepal niemand", erklärt Sharif im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Auf den Strassen werden gewaltige Mengen von Lebensmitteln verkauft, Gemüse- und Obstberge sieht man - vor allem in Katmandu - an jedem zweiten Straßeneck. Anders sei die Lage in entlegenen Regionen vor allem im Westen und im Norden. Hier leiden und sterben viele Menschen an Fehl- und Unterernährung und an Krankheiten. Die niedrige Lebenserwartung erklärt sich nicht zuletzt durch die erwähnte hohe Kinder- und Säuglingssterblichkeit, die auch viele Mütter das Leben kostet.
Vor 40 Jahren gegründet hat sich "AWON" die Verbesserung der Lebensumstände von Frauen und Kindern in Nepal zum Ziel gesetzt. Primär ging es der Organisation um den Aufbau eines Netzwerks, um die Kommunikation zwischen Frauen in Nepal und um ihren Zugang zur Bildung. Derzeit kümmert sich Awon primär um Stipendien für 300 Mädchen aus Dörfern rings um Katmandu, die Finanzierung von Leadership-Seminaren für Frauen und Kinder-Projekte. Das Geld wird über Fundraising-Events gesammelt.
Ein konkretes Beispiel für das AWON-Engagement ist das "Navjoti Centre" mit. Es wird von einem US-amerikanischen Schwesternorden, den "Sisters of Charity of Nazareth" geführt und widmet sich der Entwicklung von rund 60 geistig behinderten Kindern. Den Gästen zu Ehren gibt es eine Tanzvorführung und die darstellerische Begabung der überwiegend unter dem Down-Syndrom leidenden Kinder erweist sich als wirklich erstaunlich. Ein offenbar gut funktionierendes Projekt mit Sinn. Denn geistig behinderte Kinder haben es in der nepalesischen Gesellschaft schwer. Sie werden meist versteckt und haben kaum Chancen auf Entwicklung.