Zum Hauptinhalt springen

Himmelsscheibe von Nebra im "Naturhistorischen"

Von Christa Karas

Wissen

3600 Jahre altes Exponat erstmals in Wien zu sehen. | Wien. (chk) Heute, Dienstag, kommt sie im Sicherheitskonvoi nach Wien, ab Mittwoch ist die berühmte Himmelsscheibe von Nebra im Rahmen der Schau "Der geschmiedete Himmel" erstmals im Naturhistorischen Museum zu sehen. Die 3600 Jahre alte Scheibe zeigt die bisher älteste konkrete Himmelsdarstellung der Menschheitsgeschichte.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 18 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Nicht in Ägypten oder dem Vorderen Orient - Wiegen der Astronomie - wurde sie gefunden, sondern hier in Mitteleuropa. Sie belegt, dass auch in diesem damals noch schriftlosen Raum systematische Himmelsbeobachtungen und Kalenderberechnungen angestellt wurden.

1999 durch Raubgräber aufgefunden, hat die Himmelsscheibe von Nebra seit ihrer Entdeckung immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Aber nicht nur in kriminalistischer, sondern auch in wissenschaftlicher Hinsicht ist dieses bronzezeitliche Stück ein spektakulärer Fund. Das Unikat gilt heute als einer der Schlüsselfunde der europäischen Urgeschichte.

Die seltene Scheibe selbst ist etwa zwei Kilogramm schwer und hat einen Durchmesser von cirka 32 Zentimetern. Auf dem inzwischen durch Korrosion grün verfärbten Untergrund befinden sich fein gearbeitete Auflagen aus Gold, die als Vollmond, zunehmender Mond und Sterne interpretiert werden.

Bedeutende Exponate

Die abgebildeten Konstellationen können als Zeitgeber für die Vorbereitung der Äcker bis zum Einbringen der Ernte gedient haben. Der sichelförmige Bogen unterhalb der Monddarstellungen wird - ähnlich den mythischen Vorstellungen der Ägypter - als "Sonnenbarke" in ihrer Fahrt über den Himmelsozean gedeutet. Man vermutet, dass sie deshalb auch ein bedeutendes Kultobjekt war.