Dank viel Sonne dürfen Hersteller doch noch auf saftige Absätze hoffen. | Weniger Bier, dafür alles mit Wasser verdünnt. | Wien. Wenn im Freien das Thermometer auf 30 Grad emporklettert, ist die Nachfrage nach Durstlöschern groß. Und den Getränkeherstellern spült die Hitzewelle endlich das herbeigesehnte Plus in die Kassa. "An heißen Tagen verkaufen wir fast eine Million Liter Mineralwasser, doppelt so viel wie an einem normalen Frühlingstag", berichtet Vöslauer-Vorstand Alfred Hudler.
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Auch der Fruchtsafthersteller Rauch freut sich über die saftige Nachfrage: "Bei hitzigen Temperaturen kaufen vor allem die Jugendlichen mehr Eistee im Supermarkt", weiß Rauch-Marketingleiter Erich Teufel. Neben den sommerlichen Rennern Orangen- und Apfelsaft, seien heuer auch exotische Durstlöscher sehr gefragt - etwa Mango- oder Rhabarbersaft mit prickelndem Wasser verdünnt.
"Aber bitte gspritzt"
Den Nachsatz "aber bitte gspritzt" bekommen dieser Tage auch die Kellner in den Schanigärten oft zu hören. "Statt Wein steigen die Gäste auf einen Sommerspritzer um. Sehr gerne getrunken wird auch verdünnter Holundersaft oder pures Mineral- oder Soda-Zitron", berichtet Rudolf Kirschenhofer, Geschäftsführer der fünf Gaststätten im Wiener "Schlossquadrat".
Aus Erfahrung weiß der Gastronom: "Das Konsumverhalten der Gäste ändert sich rasant, wenn die Temperatur über 30 Grad hinausreicht." Es verringern sich dann laut Kirschenhofer nicht nur die Speisen-Bestellungen, sondern auch die Verkäufe von Bierkrügerln.
"Wenn es zu heiß für Bier ist, läuft der Verkauf des leichten Sommerradlers oder von alkoholfreiem Bier sehr gut", erörtert Thomas Sautner, Pressesprecher der Ottakringer Brauerei.
Insgesamt sehen die Getränkehersteller in den Hitze tagen jedoch nur eine kleine Wiedergutmachung für ein "mäßig verlaufendes erstes Halbjahr". Der verregnete Juni, die Konjunkturflaute und das Antirauchergesetz setzten vor allem den Brauereien zu. Österreichweit ging der Absatz 2009 um rund 10 Prozent zurück.
Die meisten Österreicher kauften in der ersten Jahreshälfte Fruchtsaft (84 Prozent der Haushalte), gefolgt von Mineralwasser (74) und Limonaden wie Cola oder Almdudler (68), so das aktuelle GfK-Consumer-Tracking.