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Hoch-löbl-iche Zeiten

Von Manfred A. Schmid

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Karl Löbl hat sich kürzlich endgültig vom Bildschirm abgemeldet. Wir werden auf seine spätabendlichen "Nach der Premiere"-Aufführungskritiken in Hinkunft verzichten müssen. Ein Nachfolger

ist nicht in Sicht; es wäre freilich prinzipiell die Frage zu stellen, ob diese Art des TV-Schnellgerichts eine sinnvolle Form der Rezension darstellte. Das Element der Reflexion und des kritischen

Abstands ist dabei notgedrungen immer etwas zu kurz gekommen; mehr als ein persönlicher Stimmungsbericht war daher nicht zu erwarten. Doch nicht davon soll hier die Rede sein, auch nicht davon, daß

Löbl im Hörfunk · zur Freude vieler · als Moderator des "Österreich 1 Klassik Treffpunkts" weitermachen wird. Nein, ich möchte diese Zeilen dazu verwenden, um an die · nicht nur im Rückblick und

Vergleich · große Zeit zu erinnern, als Löbl TV-Kulturchef war.

Daß in den achtziger Jahren, als Karl Löbl für die Kultur im Fernsehen verantwortlich zeichnete, das Schielen auf die Quoten und die Verwässerung und Banalisierung des Kulturbegriffs · die ORF-

Verantwortlichen sprechen natürlich von einer "Erweiterung" und verwehren sich gegen eine "elitäre" Verengung · noch nicht gang und gäbe war, ist kaum zu widerlegen. Es gab auch Übertragungen nicht

nur zu nachtschlafender Zeit, sondern auch im Hauptabendprogramm. Und zur Verwechslung von "Seitenblicke-Events" mit "Treffpunkt Kultur" ist es noch nicht ständig gekommen. Es waren eben doch · trotz

Problemen mit Sendungsformaten wie "K 1" und "10"" · hoch-löbl-iche Zeiten.