Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 5 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Gerade einmal ein Monat liegt zwischen absoluter Sternstunde und finsterem Jammertal: Jener FC Bayern, der noch am 1. Oktober Champions-League-Finalist Tottenham in London ein 2:7-Debakel zugefügt hatte, kam nun am Samstag in Frankfurt beim 1:5 seinerseits gewaltig unter die Räder. Doch anders als SpursCoach Mauricio Pochettino musste Niko Kovac dafür persönlich seinen Kopf hinhalten und gehen. Das ist eben der FC Bayern - mia san bekanntlich mia, und der Abschied des Deutsch-Kroaten war daher die logische Konsequenz, die auch gar nicht groß hinterfragt wird. Schließlich galt Kovac bereits in der Vorsaison nach dem Fehlstart als Ablösekandidat, schien aber mit dem Double seinen Kopf längerfristig gerettet zu haben.
Doch beim FC Hollywood, der eben mit all seinen Vor- und Nachteilen von Uli Hoeneß zu diesem gemacht wurde, ticken die Uhren halt doch etwas anders. Bis auf Jupp Heynckes, den viele gerne noch einmal aus der Rente zurück auf den heißen Trainerstuhl befördert sähen, hat es wohl jeder schwer an der Säbener Straße. Frag nach bei Pep Guardiola. So gesehen wäre José Mourinho die allerwitzigste Variante am Weißwurstäquator, weil "The Special One" mit seinen taktischen und menschlichen Marotten fast schon wieder gut zu den Bayern passen würde. Aber auch Ex-Bulle Ralf Rangnick und eben auch Pochettino werden als seriöse Anwärter mit dem erforderlichen Pouvoir genannt.
Eines ist aber fix: Der neue Bayern-Trainer ist der letzte, der vom mächtigen Bayern-Boss (mit)ausgesucht wird. Denn die Ära Hoeneß endet Mitte November endgültig - und eine schlechte Nachrede mit einem Danaergeschenk will der 67-Jährige tunlichst vermeiden.