Creditreform-Experte rechnet mit einer Quote von mehr als 30 Prozent.
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Wilfersdorf/Hobersdorf.Die 20-Millionen-Euro-Insolvenz der Weinviertler Hofer-Gruppe (Hauptgesellschaften sind die Ing. Hofer Holding, die Hofer Privatstiftung und die Dachdeckerei Ing. Hofer) erweist sich als schwerer Brocken.
Zur Erfüllung der Sanierungsplanverfahren sollen betrieblich nicht benötigte Assets verwertet werden, unter anderem Liegenschaften. "Das ist eine kompliziertere Geschichte, vor allem aufgrund des Zeitdrucks, um vor der Abstimmung über die Sanierungspläne innerhalb von 90 Tagen ein vernünftiges Ergebnis herbeizuführen", sagt Insolvenzexperte Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform. "Die Familie hat ihr gesamtes Privatvermögen in die Privatstiftung eingebracht und sämtliche Haftungen für Holding und Tochtergesellschaften übernommen." Nachsatz: "Die Insolvenzverwalter versuchen, die nicht insolvente Transportsparte und die Liegenschaften zu verkaufen."
Noch ein Asset steht zum Verkauf: Neben dem Dacherdeckerei- und Zimmereigewerbe, einem Baustoffhandel und dem Baubetrieb etablierte die Familie Hofer ein Sportzentrum. "Es stehen mitten in der Einschicht zehn Tennisplätze", sagt Weinhofer. "Es wird nicht leicht sein, dieses Sportcenter zu verkaufen." So meint auch Michael Neuhauser, Sanierungsverwalter der Hofer Privatstiftung, dass sich die Verwertbarkeit der Tennisanlage in Hobersdorf "im Hinblick auf die Lage, Bebauung und Nutzung mit Sicherheit schwierig gestalten wird". Für andere Liegenschaften gibt es bereits konkrete Kaufangebote. Ein Teil der Grundstücke sei aber zugunsten der finanzierenden Banken, Raiffeisenbank Mistelbach, Bank Austria und Erste Bank, verpfändet. Insgesamt erwartet er aus den Verkäufen eine "Hyperocha" (Verwertungsüberschuss) für die Sanierungsplanquote. Weinhofer: "Die Sanierungsverwalter werden eine Quote von mehr als 30 Prozent zusammen bringen."
Im Verfahren der Hofer Privatstiftung wurden 10,098 Millionen Euro Forderungen angemeldet, bei der Ing. Hofer Holding GmbH 9,369 Millionen Euro und die Ing. Hofer Dachdecker, Spengler, Zimmerei GmbH hat 5,51 Millionen Euro Passiva. Die insolventen Dachdeckereien Brandl und Pfiffl werden liquidiert, die Baufirma Are, die Zimmerei Graf und die Dachdeckerei Ing. Hofer lediglich redimensioniert.