Keine Wahlkampfpause für die FPÖ. Ihr Ziel: Kanzler Strache.
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Wien. Kurz nach 17 Uhr in den Räumen des FPÖ-Klubs im Parlament. Wortlos verfolgen blaue Spitzenpolitiker, umringt von dutzenden Kameras, die erste Hochrechnung nach der geschlagenen Stichwahlwiederholung. Die Neo-FPÖ Politiker Ursula Stenzl, der Wiener Vizebürgermeister Johann Gudenus und Wahlkampfleiter von Norbert Hofer, Herbert Kickl, ziehen lange Gesichter. 46,4 Prozent für Hofer, 53,6 Prozent für Alexander Van der Bellen bei einer Schwankungsbreite von nur mehr 1,2 Prozent - die Wahl ist entschieden. Das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen, das sich bis Montagabend hinziehen sollte, findet nicht statt, Norbert Hofer hat sein Ziel dann doch deutlich verfehlt. Österreichs nächster Bundespräsident heißt Alexander Van der Bellen.
Schon ab drei Uhr nachmittags füllen sich die Räumlichkeiten der FPÖ im Parlament mit Journalisten und Politikern. Bei Lachsbrötchen und Weißwein zeigt man sich optimistisch, einzig Ursula Stenzl zuckt bei der Frage nach ihren Erwartungen nur mit den Achseln: "Wir werden sehen." Wie auch in der Hofburg ist auch hier der Andrang vor allem der ausländischen Journalisten groß: Fernsehteams aus Frankreich, Schweden und Italien sind gekommen. Nach 16 Uhr machen Gerüchte die Runde: In Tirol und in Vorarlberg soll Alexander Van der Bellen die Nase knapp vorne haben, aus der Steiermark und dem Burgenland hört man Ähnliches.
Dass man das Match verloren hat, wollen die anwesenden Politiker und FPÖ-Wahlkampfhelfer noch nicht wirklich wahrhaben. Minuten nach der ersten Hochrechnung sprechen die Blauen lieber von dem, was vor ihnen liegt: "Die Grünen haben jetzt den Bundespräsident, ich bin sicher, dass wir mit Heinz-Christian Strache den nächsten Kanzler stellen werden", zeigt sich ein Funktionär überzeugt. Herbert Kickl zögert nicht, Van der Bellen zur gewonnen Wahl zu gratulieren. Für die FPÖ, so scheint es, gibt es keine Pause im Wahlkampf.