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Hoffnungen gegen Reformstau

Von Peter Bochskanl

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Obwohl es nur um einen Teilaspekt der längst notwendigen Bildungsreform ging, zeigte sich Sonntag "im Zentrum" (ORF2) die Misere der Stagnation in ihrer vollen Breite: Österreich gibt mit 5,4 Prozent des Sozialprodukts so viel für Schulen und Universitäten aus wie kein anderer Staat, aber das mit dem weniger als mäßigen Erfolg.

Auch das Detailthema "Aufsteigen mit drei Fünfern" offenbarte, dass Parteiideologen und Interessenvertreter die Bildungspolitik noch immer fest im Griff haben. Aber immerhin wurde wohl einer Mehrheit von Zusehern klar, dass es hier nicht um Geschenke an Faule geht, sondern darum, dass Schwächere in bis zu drei Fächern die Chance haben sollen, sich nachträglich zu bewähren. Denn die TV-Diskussion war relativ sachlich und daher informativ.

Den nur 150 (in den meisten Schulen halben) Unterrichtstagen im Jahr wurde die Ganztagsschule als Wahlmöglichkeit gegenübergestellt, der Förderung der Stärken der Schüler gegenüber dem Schwächenausmerzen der Vorzug gegeben.

Die andere politische Realität machte der liberale ÖVP-Intellektuelle Bernd Schilcher klar. Vizekanzler Michael Spindelegger hatte die Fünfer-Reglung schon gutgeheißen, sei aber im Gegensturm konservativer Interessenvertreter umgefallen, aber auch Bundeskanzler Werner Faymann lasse seine Unterrichtsministerin meist im Regen stehen. Ansonsten durfte Hannes Androsch kräftig für sein Volksbegehren werben, auch mit der strikten Verortung "Unterricht in der Schule, Erziehung zu Hause".

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