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Wien - Eine positive Bilanz über die Antirassismus-Konferenz zog gestern der Leiter der österreichischen Delegation in Durban, Botschafter Hans Winkler. NGO-Vertreter Viktor Ihueghian verwies auf die guten Ansätze, wenn auch eine ausdrückliche Entschuldigung des Westens für Sklaverei und Kolonialismus ausgeblieben sei.
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Dass man sich im Gegensatz zu den früheren Konferenzen und trotz des alles überschattenden Nahost-Konflikts doch noch auf eine gemeinsame Abschlusserklärung habe einigen können, bezeichnete Winkler als den größten Erfolg der Konferenz. Obwohl wichtige Themenbereiche wie das indische Kastenwesen und Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung nicht ins Schlussdokument Eingang gefunden hätten, sei doch die Erklärung zur Sklaverei ein "guter Kompromiss". Die Präsenz und Teilnahme vieler NGOs zeige ferner die wachsende Bedeutung einer weltweiten Zivilgesellschaft.
Viktor Ihueghian von AHDA, der Association for Human Rights and Democracy in Africa, der bei der Aus- und Einreise in Schwechat einige alltagsrassistische Hürden zu überwinden hatte, sah es immerhin als "kleinen Sieg für Afrika" an, dass in Durban erstmals die Schwere des Verbrechens der Sklaverei anerkannt wurde.
Er äußerte sich hoffnungsvoll über die Verpflichtungen, die Europa der Dritten Welt gegenüber eingegangen sei, wie etwa Marktöffnung und mehr Investitionen.