Die Kursentwicklung an der Wiener Börse kam in dieser Woche einer Fahrt auf der Hochschaubahn gleich. Nach dem neuerlichen Rekordhoch am Montag bröckelte der Markt zunächst ab, ehe er am Freitag wieder auf ein neues All-time-high kletterte. Das Auf und Ab entsprach weitgehend der Entwicklung der internationalen Märkte.
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Für das vorübergehende Kurstief zeichnete die Sorge über die Abschwächung der weltweiten Konjunktur angesichts des neuerlich stark gestiegenen Ölpreises verantwortlich. Aufgrund der positiven Vorgaben der Weltleitbörse New York zogen die meisten internationalen Aktienmärkte am Freitag wieder deutlich an und ließen die zu vor erlittenen Verluste rasch wieder vergessen.
Trubel um BA-CA-Mutter Hypo Vereinsbank
Einige Branchengrößen sorgten an den europäischen Börsen für Gesprächsstoff, wie etwa die Konzernmutter der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA). Während Österreichs größte Bank, die Bank Austria-Creditantalt, ihre Aktionäre mit einem neuen Rekordergebnis erfreute, fuhr die Bayerische Hypo neuerlich einen Milliarden-Verlust ein. Von der Berichtssaison in Österreich wurden die Investoren meist angenehm überrascht. Nicht nur, dass die Gewinne kräftig gesteigert werden konnten, kündigte eine Reihe von Unternehmen auch Dividendenerhöhungen an. Diese Woche berichteten die Finanztitel BA-CA, Generali und UNIQA von höheren Dividendenzahlungen für das Geschäftsjahr 2004. Erfreulich für die Wiener Börse ist auch, dass mit der ECO Business-Immobilien AG heuer bereits der zweite Titel eingeführt wird.
Am Freitag mit neuem Schwung zu neuem Rekord
Der Wiener Blue Chip Index ATX war bis Mittwoch während des Tages bereits bis auf 2.576,96 Zähler zurückgefallen, was zu diesem Zeitpunkt ein Minus von mehr als 3% bedeutet hat. In der Folge kletterte er aber am Freitag mit viel Schwung auf ein neues Rekordhoch von 2.682,29 Punkten. Die Woche wurde schließlich mit 2.677,63 Zählern um 0,62% über der Vorwoche beendet. Der WBI als Messgröße für den Gesamtmarkt stieg um 18,99 Punkte oder 1,90% auf die neue Rekordmarke von 1.015,98 Punkten.
BETand WIN wieder einmal Gewinner der Woche
Im prime market avancierten BETandWIN.com mit einem Plus von 12,7% wieder einmal zum Gewinner der Woche. Seit dem Jahreswechsel kletterte die Aktie bereits um rund 107 %, wobei historische Höchstkurse nur eine logische Folge dieser Entwicklung waren. Im Markt herrscht die Meinung vor, dass Redbull-Eigner Mateschitz starkes Interesse am Internetwettanbieter hätte und möglicherweise als Käufer auftritt. Deutlich positiv entwickelten sich auch Erste Bank und Rosenbauer (jeweils +6,6%), Cross Holding (+6,5%) und Wolford (+5,8%). BA-CA zog dank ausgezeichneter Zahlen für 2004 um 4,5% auf ein neues Allzeithoch an. Sal. Oppenheim hat nach der Veröffentlichung des Ergebnisses die Empfehlung für BA-CA von "halten" auf "kaufen" und das Kursziel von 65 auf 75 Euro angehoben.
Head überlegt Delisting von der Börse in New York
Fester notierten weiters Constantia Packaging (+3,3%), Investkredit (+2,6%) und Böhler-Uddeholm (+2,3%). Auf der Verliererseite standen in erster Linie Head (-7,7%) und Austrian Airlines (-7,2%).
Der in Wien und an der Wall Street notierte Sportartikelhersteller Head erwägt aufgrund der hohen Kosten ein Delisting von der New York Stock Exchange.
Austrian Airlines (AUA) war vor allem vom stark gestiegenen Ölpreis und damit von den höheren Treibstoffkosten belastet. Deutlich schwächer notierten auch Schoeller-Bleckmann (-4,6%), Verbund (-4,1%), Telekom Austria (-3,9%) und Eybl (-3,1%). Kurskorrekturen zwischen zwei und drei Prozent verzeichneten Flughafen Wien, UIAG, Semperit, BWT und Andritz.
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"