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Nebenverdienst für Stars, für Marken zahlen sich Promis aber nicht immer aus.
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Wien. Wenn Hollywood-Stars für eine Marke werben, tun sie das lieber in Europa. Zwar lässt sich mit Werbejobs zusätzliches Geld verdienen, in ihrer Heimat möchten viele Schauspieler aber lieber nicht mit einem Unternehmen in Verbindung gebracht werden.
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Der Vorteil von österreichischen Marken: "Österreich ist für Amerikaner sehr weit weg", sagt Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. Auch Spar-veggie-Testimonial Gwyneth Paltrow hat im Vertrag vereinbart, dass die Werbesujets nur in Österreich zu sehen sind: "Wir haben die Rechte für die Kampagne nur für Österreich. Der Spot ist nicht zum Herunterladen im Internet freigegeben und steht auch nicht auf Youtube."
Cruz-Schwestern lockten keine Neukunden zu Vögele
Auch eines der wohl bekanntesten Werbe-Testimonials, Schauspieler George Clooney, ist mit den Nespresso-Spots seit dem Start im Jahr 2006 nicht in den USA zu sehen. Er müsse auch für seinen Lebensunterhalt sorgen, "es gibt nicht nur das Kino", erklärte Clooney den Nebenverdienst, als er am Rande eines Filmfestivals auf sein Werbeengagement für den Lebensmittelkonzern Nestlé angesprochen wurde.
Den Dreharbeiten und Fotoaufnahmen gehen meist langwierige Verhandlungen mit dem Management des Stars voraus. "Eine Agentur hat für uns ausfindig gemacht, wie wir mit dem Star in Kontakt treten können", erzählt Berkmann. Marke und Produkte werden vom Management des Stars genauestens geprüft: "Paltrow wollte genau wissen, wie die Produkte aussehen und schmecken und wie die Marke positioniert ist." Gedreht wurde in Paris.
Der Schweizer Bekleidungshändler Charles Vögele trennt sich hingegen nach rund zwei Jahren von seinen Markenbotschafterinnen: Die letzte Kollektion mit Schauspielerin Penélope Cruz und ihrer Schwester Mónica ist ab Mai erhältlich. Die beiden "haben die Marke Charles Vögele wieder ins Gespräch gebracht. Wir müssen uns jetzt aber auf die Umsetzung der neuen Markenstrategie konzentrieren und unsere Ressourcen bündeln", sagt Vögele-Chef Frank Beeck. Der deutsche Schauspieler Til Schweiger bleibt das männliche Aushängeschild für Vögele. Mit den Cruz-Schwestern wollte die Schweizer Modekette das angestaubte Image loswerden. Der Glamour lockte jedoch offenbar nicht mehr Kunden in die Geschäfte: Zuletzt häufte das angeschlagene Unternehmen noch größere Verluste an.
Oscarpreisträgerin mit Deichmann-Schuhkollektion
Europas größter Schuh-Einzelhändler Deichmann holt sich immer wieder prominente Unterstützung. Seit März präsentiert Oscar-Preisträgerin Halle Berry in einem Fernseh-Spot ihre eigene Schuhkollektion ("5th Avenue by Halle Berry"). "Wir halten Halle Berry mit ihrer natürlichen Art für eine absolut glaubwürdige Modebotschafterin, die mit ihrer Kollektion sehr viele Frauen inspirieren wird", sagt Firmeninhaber Heinrich Deichmann.
Deichmann hat bereits in den Jahren zuvor Kollektionen mit den Pussycat Dolls, den Sugababes und Model Cindy Crawford herausgebracht.
Der Star muss zur Marke passen, betont Spar-Sprecherin Berkmann: "Wir suchen uns die Testimonials extrem genau aus."
Der Lebensmittelhändler hat schon länger Erfahrung mit Hollywood-Stars und Models: Der ehemalige James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan warb für die Eigenmarke Spar Premium. Marcia Cross, die in der beliebten US-TV-Serie "Desperate Housewives" die perfekte Hausfrau Bree spielt, stand für "Splendid" Waschmittel und "Spar Feine Küche" vor der Kamera. Model Heidi Klum, die bis zum Jahr 2010 auch für die Fast-Food-Kette McDonald’s warb, war das Aushängeschild für die Spar-Kosmetikmarke "Beauty Kiss".
"Mit unseren Eigenmarken setzen wir auf das Kult- und Starprinzip. Wenn wir eine neue Marke in die Regale bringen, müssen wir eine hohe Aufmerksamkeit für die Marke erzielen. Hier nutzen wird die Bekanntheit eines berühmten Testimonials", sagt Berkmann.