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Holzhandel mit Beigeschmack

Von Hannes Flatz

Wirtschaft

Österreichische Unternehmen importieren illegales Holz aus Osteuropa - WWF fordert mehr Kontrollen.


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Wien. "Österreichische Behörden müssen endlich den Handel mit illegalem Holz aus Nationalparks und Urwäldern stoppen", forderte der WWF Österreich am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Die NGO richtet dabei schwere Vorwürfe gegen mehrere österreichische Holzunternehmen wie Schweighofer, Egger oder Kronospan. Die Europäische Holzhandelsverordnung müsse richtig umgesetzt werden.

Gut zwei Drittel der letzten Urwälder Europas befinden sich in Rumänien. Sie sind wichtig für die Erhaltung des Klimasystems und gelten als unersetzlicher Lebensraum für viele Tierarten. Doch diese Wälder in Rumänien, aber auch in der Ukraine werden illegal abgeholzt, wie Berichte der beiden Umweltorganisationen EIA (Environmental Investigation Agency) und Earthsight aufzeigen.

Laut Tara Ganesh von Earthsight spricht vieles dafür, dass die Firma Schweighofer in einen ukrainischen Korruptionsfall verwickelt gewesen sei. Ein dem ukrainischen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch nahestender Spitzenbeamter soll sich durch die Vergabe von Abholzungsgenehmigungen persönlich bereichert haben. Die Rede ist von mehr als 30 Millionen Euro, die auf Schweizer Konten geflossen seien.

Die EU ist mit 70 Prozent der größte Abnehmer ukrainischen Holzes. Earthsight schätzt, dass mindestens 40 Prozent davon illegal geschlagen oder gehandelt werden.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Rumänien. Laut dem Bericht der EIA beziehen österreichische Unternehmen weiterhin illegal geschlägertes Holz aus rumänischen Nationalparks. Durch die Installierung langer Lieferketten wüssten die Firmen dabei selbst nicht mehr, woher ihr Holz stamme, so David Gehl von EIA. Zwei Drittel der Urwälder in Rumänien seien alleine im letzten Jahrzehnt verloren gegangen.

Mangelnde Kontrolle

Bei Schweighofer hieß es auf Anfrage der Austria Presse Agentur: "Unser Unternehmen handelt entsprechend der Europäischen Holzhandelsverordnung." Ein Holznachverfolgungssystem mache die rumänische Lieferkette sehr wohl transparent, betonte ein Firmensprecher.

Johannes Zahnen vom WWF Deutschland kritisiert, dass "eine tiefe Kluft zwischen dem Ziel der EU-Verordnung und der Realität" bestehe, Denn lediglich der sogenannte Erstinverkehrbringer von Holz müsse die Legalität sicherstellen. So könne Schweighofer bis heute die Schuld auf die Lieferanten abwälzen.

Vor diesem Hintergrund sieht die Geschäftsführerin von WWF Österreich, Andrea Johanides, das Bundesamt für Wald in der Pflicht. Die bisherigen Kontrollen der österreichischen Behörden seien nicht angemessen. "Mit illegalem Holz auf den Märkten muss Schluss sein, es geht um den sorgsamen Umgang mit wertvollen Ressourcen und um den Schutz der letzten Urwälder Europas", erklärt Johanides.