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Der Holzpreis ist im Keller, er hat sich seit seiner Talfahrt im Jahr 2003 nicht mehr erholen können. Dies beklagt Felix Montecuccoli, Präsident des Verbandes der Land- und Forstwirtschaftsbetriebe Österreich. Viele der 170.500 Betriebe sind dadurch an die Grenzen der Belastbarkeit gekommen. Jeder fünfte Forstwirt konnte im Vorjahr keinen Gewinn mehr einfahren.
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Die heimischen Wälder sind in sehr unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen. An der Spitze stehen (die Österreichischen Bundesforste ausgenommen) zwölf große Betriebe, deren Fläche mehr als 10.000 ha ausmacht. Das ist für österreichische Dimensionen enorm groß. Die restlichen Forstwirtschaften sind wesentlich kleiner, wobei etwa die Hälfte über weniger als 200 ha verfügt.
Harte Zeiten für Kleine
Gerade kleine Betriebe in gebirgiger Lage kämpfen mit niedrigen Preisen und steigenden Kosten. Besser geht es den heimischen Forstwirtschaften mit gut zugänglichem Gelände. So liegen die Erntekosten in flacheren Lagen bei 17 Euro, im Mittelgebirge bei 20,5 Euro und im Hochgebirge gar bei 24 Euro je Festmeter. Montecuccoli betont, dass die heimische Forstwirtschaft dadurch einen großen Wettbewerbsnachteil hat. Denn die Kosten liegen in Deutschland und Skandinavien bei etwa 15 Euro pro Festmeter.
Im Vorjahr wurden 16,5 Mio. Festmeter Holz geerntet. Im Schnitt erwirtschaften die Förster einen Gewinn von 4 Euro pro Festmeter, doch jeder fünfte von ihnen - im Wesentlichen die Kleinbetriebe - ging leer aus.
Zu schaffen machen ihnen vor allem die Preise für Industrieholz, die nach einer kontinuierlichen Talfahrt seit Beginn der 90er Jahre mittlerweile bei 27,5 Euro je Festmeter liegen. Für Sägerundholz werden etwa 68,5 Euro bezahlt. Doch mit den Preisen sollte es in den nächsten Jahren aufwärts gehen. Der Verbandspräsident sieht die Talsohle erreicht. So hoffen die heimischen Forstbetriebe auf einen Preisschub aufgrund steigender Nachfrage aus dem Inland. Dieser könnte durch den Bau von Biomasse-Kraftwerken ausgelöst werden. "Die Nachfrage für Energieholz wird in den kommenden fünf Jahren um das Vierfache steigen", davon geht Montecuccoli aus. Holzimport und -export halten sich annähernd die Waage. Im Vorjahr wurden 6,5 Mio. Festmeter nach und 7,3 Mio. Festmeter aus Österreich transportiert. Hauptexporteur ist bisher Bayern. Doch von dort wird bald ein signifikanter Rückgang erwartet. Denn im Zuge der Modernisierung der Bayrischen Staatsforste werden dort einige große Sägewerke gebaut, zwei von Tiroler Unternehmern. Mit den größeren Werken kann mehr Holz vor Ort verarbeitet werden.
Die Forstbetriebe verlieren als Arbeitgeber zusehends an Bedeutung. Die Zahl der Arbeitsplätze ist in den letzten 10 Jahren um 5% zurückgegangen. Derzeit beschäftigen die 170.500 Betriebe weniger als 8.000 Mitarbeiter.