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Vier homosexuelle Paare gaben sich am Sonntag in Amsterdam das Ja-Wort. Die Eintragung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ist in den Niederlanden schon seit 1998 möglich. In Österreich noch nicht einmal das.
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Schon seit Jahren laufen in Österreich intensive Bestrebungen in diese Richtung. Derzeit führt die Bürgerinitiative "Gleich viel Recht für gleich viel Liebe" eine bereits im Dezember angekündigte Unterschriftenaktion durch. Die Petition soll noch im Frühjahr dem Nationalrat übergeben werden, so Helmut Graupner vom Rechtskomitee Lambda. Und weiter: Mit der Initiative soll die Forderung der Homosexuellenvereinigungen "im Parlament zum Thema gemacht werden".
Im Text zur Unterschriftenaktion heißt es etwa: "Zugang für gleichgeschlechtliche Paare zu allen Rechten und Pflichten der Ehe". Ebenso sollten "Ehen ohne Trauschein" von Lesben bzw. Schwulen heterosexuellen Lebensgemeinschaften gleichgestellt werden. Die Bürgerinitiative wendet sich an die Volksvertreter im Parlament und nicht nur an eine Partei. "Wir werden die für eine Petition notwendigen mindestens 500 Unterschriften weit übertreffen", so Alexander Weber von der HOSI Linz
Für Erstaunen sorgte erst kürzlich ein Beschluss des steirischen Landtags. Am 20. März wurde dort die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, vor allem im Miet- und Arbeitsrecht, mit der Ehe beschlossen - und das mit den Stimmen der Volkspartei. Nur die FPÖ scherte aus.
In wie weit die Anliegen auch auf Bundesebene thematisiert werden, wird sich bald im Petitionsausschuss zeigen. Die Homosexuelleninitiativen hoffen auf einen ihren Forderungen entsprechenden Antrag, der in den Nationalrat weitergeleitet werden kann - und auf eine ordentliche und faire Diskussion.
Die Unterschriftenliste ist unter www.gleichvielrecht.at abrufbar.