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Am 1. Juli 1997 wurde die britische Kolonie Hongkong formell der Volksrepublik China angegliedert. Der wirtschaftlichen Entwicklung hat der Übergang nicht geschadet, zuletzt wurden trotz politischer Krisen Wachstumsraten von sieben Prozent verzeichnet. Nicht nur der der traditionelle Seehandel, sondern auch Konsum und Tourismus wachsen spürbar. Dementsprechend gut ist die Stimmung bei den Paraden zum Jubiläum.
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Die zentrale geographische Lage und eine gut ausgebaute Infrastruktur machen auch nach dem Wechsel der Souvernität aus der chinesischen Sonderverwaltungszone ein lebendiges Wirtschaftszentrum. Bei der Übergabe der ehemaligen Kolonie war zwischen China und Großbritannien in der "Sino-British Joint Declaration" vereinbart worden, dass das Weiterbestehen des eigenständigen wirtschaftlichen Systems für zumindest 50 Jahre garantiert wird. Hong Kong stützt sich daher nach wie vor auf eine eigene Verfassung, das "Basic Law", und auf ein eigenes Rechtsssystem.
Die SARS-Epidemie hatte auch die Wirtschaft der Sonderverwaltungsszone getroffen. Inzwischen aber ist diese Krise übewunden und im ersten Quartal des Jahres 2005 war bereits wieder ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um sechs Prozent verzeichnet worden, nach 7,1 Prozent im vorangehenden Quartal.
Als ein Schatten liegt allerdings über den Paraden zu Hong Kongs Feiertag die politische Krise, die mit dem Rücktritt von Regierungschef Tung Cheehwa im März offenbar wurde. Sein Nachfolger Donald Tsang gilt als Favorit Pekings und hat bereits angekündigt, bei der Wahl am 10. Juli anzutreten.
Diese politische Krise hatte sich bei der Diskussion um das Budget zugespitzt. Es geht dabei um die Beschneidung von Staatsausgaben und die Pläne zur Einführung der Mehrwertsteuer. Finanzminister Henry Tang hatte angekündigt, die öffentlichen Ausgaben auf 20 Prozent des BIP beschränken zu wollen.