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Am Montagabend wurde auf Österreich 1 (18.20 Uhr) in der Reihe "Journal Panorama Classic" eine vor zehn Jahren geführte Diskussion zum Thema Rassismus wiederholt. Damals ging es darum, ob das Wort
"Neger" diskriminierend sei oder nicht, ob nicht schon im Begriff "Entwicklungshilfe" ein Übel versteckt, das man durch die Verwendung des weniger paternalistisch klingenden Wortes
"Entwicklungszusammenarbeit" zu umgehen sei?
Eine kuriose Form der Bearbeitung desselben Themas wurde, ebenfalls eine Sommer-Reprise, bereits letzten Donnerstag in "Im Gespräch" (Österreich 1, 21.05 Uhr) geleistet: Normalerweise versucht der
nicht-rassistische Europäer unter Ausblendung seiner Weltsicht, fremde Völker mit deren Maßstäben zu betrachten. Peter Huemer nun befragte die "weiße Massai" Corinne Hofmann darüber, wie es sich bei
dem berühmten stolzen Hirtenvolk lebte. Unwillkürlich kam die Rede auf Schmutz, Hunger, Krankheiten und andere Unzukömmlichkeiten, von denen in modernen, politisch-korrekten Kulturfilmen kaum die
Rede ist.
Die Verrücktheit einer Schweizerin, die sich in den Kopf gesetzt hatte, mit einem Massai zu leben, dessen Sprache sie nicht einmal sprach, war der Schlüssel zur Information: Indem sie als
Versuchskaninchen fungierte, durften wir hören, was sonst zugunsten mancher schönfärberischer antirassistischer Ausklammerung im Verborgenen bleiben muß.