Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 25 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
"Menschenrechtsverletzungen im Heim. Einzelfälle oder ein Trend?" fragte der Titel der gut gemachten Reportage über die Situation von gegenwärtig 65.000 Senioren in rund 700 österreichischen
Pflegeheimen im "Journal-Panorama" (Ö1, Di., 18.20 Uhr). Hierzulande kommt es vor, dass Senioren keine Privatkleidung tragen dürfen, dass um 17 Uhr am Nachmittag Bettruhe verordnet wird und dass
verschlossene Türen sie am Ausgehen hindern.
Heinz Barta, Zivilrechtsexperte der Uni Innsbruck, der eine Studie über die Situation der Pflegeheime erstellt hat, meinte jedenfalls, er würde im Großteil der Heime, die er im Zuge seiner Recherche
kennen gelernt hat, lieber nicht wohnen. Barta schlägt vor, gesetzlich zu regeln, dass zwischen den Heimen und den Bewohnern Verträge darüber geschlossen werden, was die Leistungspflicht der Heime
umfasst. So könne man auf eine stetige Anhebung des Niveaus der Heime hoffen. Minister Bartenstein dagegen fand die Lage weniger brenzlig. Er erzählte dem Zuhörer tatsächlich wieder einmal die alte
Geschichte über "Länderkompetenzen", die er als Bundesminister nicht beschneiden wolle . . .
Zu Wolfgang Murnbergers Filmkomödie "Ach Baby, ein Baby!" (ORF 1, 21.05 Uhr) über ein lesbisches Paar nichts zu sagen, wäre gemein. Würde man allerdings wirklich darüber reden, machte man wohl viel
zu viel Aufhebens davon: Die Dialoge waren nicht geistreich und lesbische Sexualität sah ein bisschen aus wie Seifenreklame.