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Noch bevor die Kugeln in den vier WM-Lostöpfen durchgemischt sind, geht bei den großen Nationen die Angst vor einer Horrorgruppe um. Brasilien könnte es etwa mit Holland, Frankreich und den USA zu tun bekommen. Argentinien mit Italien, England und Mexiko. Wiewohl es solche "Todesgruppen" immer gegeben hat - diesmal staunt der Beobachter ganz besonders, welche Mannschaften es in Lostopf eins der Gesetzten geschafft haben und damit manche Konstellationen erst möglich machen. Keine Diskussionen gibt es zwar über Titelverteidiger Spanien, Gastgeber Brasilien und die Mitfavoriten auf den WM-Pokal, Deutschland und Argentinien. Auch der WM-Vierte Uruguay lässt sich vertreten. Aber Belgien? Kolumbien? Schweiz? Alle Drei schafften den Sprung in den ersten Topf aufgrund der Fifa-Weltrangliste vom Oktober, was besonders bei Belgien Fragen aufwirft. Bei der EM-Qualifikation 2012 waren die Belgier noch auf Augenhöhe mit Österreich, schafften nur drei Punkte mehr und verpassten die Qualifikation; in der Weltrangliste bedeutete das Rang 37, Österreich war damals 72. Die nun in der WM-Qualifikation erreichten 26 Punkte katapultierten die Belgier urplötzlich auf Platz fünf (Österreich dümpelt trotz der 17 Punkte auf Platz 53 herum). Auch die Schweizer schafften es zuletzt im Gegensatz zu EM-Finalist Italien oder WM-Finalist Holland nicht über eine Turnier-Vorrunde hinaus - oder blieben wie 2012 zu Hause. So wie Kolumbien gleich die vergangenen 16 Jahre bei sämtlichen WM-Endrunden nur Zuschauer war. Was beweist: Die Weltrangliste ist ein untaugliches wie undurchschaubares Instrument.