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HörSehSturz

Von István Orbán

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Ein typischer Wochenend-Mix: Ich möchte aus sozusagen professionellen Gründen Radio hören und fernsehen, meine Kinder von wegen Unterhaltung. · Also Kompromiss. Der Samstagnachmittag gehört mir.

14 Uhr, Ö1, Hörspiel-Galerie: "Die Nacht mit Adolf" von Franz Geiger. Hitler-verzückte Haushälterin im München des Jahres 1939 betet das Objekt ihrer Sehnsucht nebst allen Heiligen am Hausaltar an,

ihre Herrschaft sucht Abhilfe per gespieltem Adolf, der wird zum Verführer, die Sache gerät außer Kontrolle, das Ganze endet in diversen Katastrophen. Etwas banaler Schluss, im übrigen sehr

vergnüglich.

Am Samstagabend Kampf der Kinder ums Fernsehprogramm: Sohn und "Star Wars II" (ORF 1) kontra Tochter und "Sissi III" (Sat1). Die Schnulze siegt, das Imperium wird aufgenommen. Und danach: "Pulp

Fiction (ORF 1, 22.20), "Der Glöckner von Notre Dame" aus 1939 mit Charles Laughton (ORF 2, 23.30), "Bullet in the Head" von John Woo (ORF 1, 0.45) · zu viel des Guten, gegen den Seher programmiert.

Am Sonntag ein interessantes "Ambiente" (Ö1, 10.05) über Afrika, anders interessante (auch wenn die Vorankündigung anderes versprach, als dann zu hören war) "Menschenbilder" (Ö1, 14.15), später "Das

Imperium schlägt zurück" vom Vortag vom Band. · Pause, Abend, Kinder. Dann noch, als Abschluss des medialen Wochenendes, "14 Tage lebenslänglich" (Bayern3) über einen Junganwalt, der zur Publicity in

den Knast geht und dort seine blauen Wunder erlebt. Ein wirklich starker Film. Und zuletzt die Erkenntnis, mich an Wochenenden in Hinkunft medial etwas zurückzuhalten.