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"Hotel Mama", Heim oder WG: Wohnen für Studenten

Von Gerhard Lechner

Wissen

Am liebsten in der eigenen Wohnung. | Öfter Probleme mit WG-Vermietern. | Wien. "Hotel Mama", im Studentenheim, in einer Wohngemeinschaft oder doch in den eigenen vier Wänden: Die Wahl haben Studenten nicht immer, zumal wenn Mama weit weg vom Studienplatz wohnt.


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Der 20-jährige Hannes aus Deutschland ist schon aufgrund der räumlichen Distanz zum Elternhaus zur Unabhängigkeit verdammt: Zunächst wohnte er ein halbes Jahr in Untermiete, danach noch kürzer in einer WG. "Die suchten eher jemanden, der Party macht", meint der Franke. Er hatte Glück und fand eine Wohnung im 16. Bezirk: 300 Euro kostete sie, "mit Internet und allem" - eine Okkasion, freilich mit WC am Gang und einer Duschkabine in der Küche. Doch es sind die ersten eigenen vier Wände - mit Aussicht auf den Wienerwald.

Damit sind allerdings auch Sorgen verbunden, die man sich in einem Studentenheim ersparen kann: So werden von Vermietern oft aus nichtigen Gründen heraus Kautionen einbehalten. "Das hat System", ist Doris Schlager vom der Mieterinitiative der ÖH überzeugt: "Die behaupteten Schäden betragen immer öfter wie zufällig die Höhe der Kaution".

Besonders aufpassen sollten WG-Bewohner: Die Probleme, die aus Kautionen, Instandhaltungspflichten und Kündigungsfristen entstehen können, potenzieren sich bei mehreren Bewohnern. Schlager rät: "Alles schriftlich vorher festhalten. Das ist auch die Nagelprobe, ob man´s wirklich aushält miteinander".

Oft dient der Auszug auch nur eines WG-Mitglieds dem Vermieter als Vorwand, einen Teil der Kaution einzubehalten.

Wissen: Wohnmöglichkeiten"Hotel Mama" mag zwar Komfort bieten, viele Studenten ziehen nach der Matura aber eigene Wege vor. Besonders für Kontaktfreudige, die in der Großstadt niemanden kennen, empfiehlt es sich, in ein Studentenheim zu ziehen. Bürokratie-Phobiker ersparen sich unnötige Sorgen; Internet, Sporträume, Bibliothek und vieles mehr sind meist im Preis inbegriffen. Dafür wird´s nichts mit großer Kochkunst: Stockwerksküchen bieten dazu keinen Raum.

Einen Platz sichern kann man sich in den meisten Heimen, indem man sich in eine Warteliste eintragen lässt. Ein halbes Jahr im Voraus sollte man sich mindestens umsehen, raten Heimleiter. Der Wunsch nach einem Einzelzimmer wird nicht überall sofort in Erfüllung gehen, auch hier gibt es Wartelisten. Billige Heime bieten Zimmer unter 200 Euro, mehr Komfort bekommt man ab etwa 250 bis 430 Euro pro Monat.

Wer große Wohngemeinschaften mag, lebt oft billig: Eine 200-Quadratmeter-Wohnung ist für Familien zu geräumig, Studenten können darin (Gesamtmiete circa 2000 Euro, 5-6 Zimmer) aber praktisch leben - wenn der Vermieter keine Vorbehalte hat. Auch für WG-Zimmer muss man mindestens 250 Euro berappen.

Heimplätze: www.stuwo.at, www.home4students.at, www.haus-doebling.at, www.akademikerhilfe.at

WG-Plätze: www.jobwohnen.at

Wohnungen: www.immobazar.at