Am Montag, es war kaum 21 Uhr, hatte sich Freund Huber schon vor den Laptop gepflanzt. Das Zutun einer ganzen WG war vonnöten, um ihn von dort wieder wegzubekommen. Der Anlass: Frau Dr. Hildegard! Die Salzburgerin aus Elizabeth T. Spiras Kuppeldoku "Liebesgschichten und Heiratssachen" war ihm sympathisch, das Kontaktformular quasi ausgefüllt.
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Auf die Frage, was ihr wichtiger sei, ein Hund oder ein Mann, antwortete die Umschwärmte: "Hund!" Huber, ebenso Freund der Tierwelt wie ein Mann der strengen Kammer, frohlockte. "Hund!", wiederholte er und hob das Glas, als die Salzburgerin den zweiten Treffer verbuchte. "Fehlt Ihnen die Liebe?", ging T. Spira auf Tuchfühlung. Frau Dr. Hildegards striktes "Nein!" folgte wie aus der Pistole geschossen.
Huber hatte lange gewartet. Unter den Kandidaten zuvor war für ihn nichts dabei. Die liebestolle Barbara versprach zwar jede Menge "lamour", allerdings hätte Huber den dafür verlangten "prall gefüllten Geldkoffer" nicht vorweisen können. Traude hatte für ihn deutlich zu viel Niveau, und die aus dem Innviertel stammende Greti würde Huber nur an seine schwierige, oberösterreichische Landjugend erinnern - das muss nicht sein. Wobei der Rasentraktor, den Greti bestieg, ihr Bonuspunkte verlieh. Der an Ästhetik interessierte Hermann hätte Huber sehr gut gefallen, allerdings wollte er sich, so Huber, auf seine alten Tage nicht mehr umorientieren. Und auch der flotte Lebemann aus Salzburg erschien für derlei Liaison entschieden zu hetero. Huber wird am Samstag also zum Ausgehen genötigt. Von der Unmöglichkeit, als grober Klotz zum Dancing Star aufzusteigen, ein andermal an dieser Stelle.