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Zahlreiche Hindernisse sieht Danuta Hübner auf dem Weg zum EU-Finanzrahmen für die Jahre 2007 bis 2013. Ist der Streit nicht bald überwunden, werde es "gefährliche Folgen für die Kohäsionspolitik" geben, warnt die für Regionalhilfe- und Strukturpolitik zuständige Kommissarin.
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In Frankreich löste sie vor kurzem Unmut aus. Als sich Danuta Hübner für die Erleichterung von Standortverlagerungen von Unternehmen aussprach, erntete sie Unverständnis. Dies würde die Firmen nur dazu bewegen, ihre Stätten an billigere Orte zu verlegen, hieß es. Aber nur innerhalb der EU, lautete das Gegenargument.
Die für Regionalpolitik zuständige Kommissarin plädiert ansonsten für Solidarität. Geben etwa die Nettozahler-Länder ihren Widerspruch gegen die Erhöhung des EU-Finanzrahmens nicht auf, stünden alle Mitgliedstaaten vor Problemen, betont Hübner. Denn schon im Vorjahr wurden die Struktur- und Kohäsionsfonds - durch die etwa die Umwelt und die Integration in die transeuropäischen Verkehrsnetze gefördert werden - nahezu ausgeschöpft. Und gibt es keine baldige Einigung auf das EU-Budget, wäre ein Übergang gefährdet.
Die Polin wurde von einem Staat ernannt, der zu den größten Profiteuren der Regionalförderung zählt. Dennoch wurde Hübner in ihrem Land immer wieder vorgeworfen, zu wenig "polnische Interessen" zu vertreten. Den Großteil ihres Lebens hat die 56-Jährige aber nicht in der Politik sondern auf der Universität verbracht; 1992 wurde sie zur Wirtschaftsprofessorin ernannt. Erstmals in die Regierung geholt wurde sie 1994, als Vizeministerin für Wirtschaft und Handel. 1998 bis 2001 arbeitete sie in Genf in der Europäischen Wirtschaftskommission, Premier Leszek Miller holte sie nach Polen zurück und beauftragte sie mit der EU-Integration. Danuta Hübner hat zwei Töchter.