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Hund, Affe, Mann - und dann erst Frau

Von Christina Böck

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Nun ist also der zweite Milliardär ins All geflogen, weil er’s kann. Jeff Bezos, Gründer von Amazon, hat eine Runde in 107 Kilometern Höhe gedreht. Die Berichterstattung drehte sich vor allem darum, warum dieses Zurschaustellen von Reichtum zynisch ist und wie umweltschädlich so eine Weltraumreise ist. In den Sozialen Medien fand man lustig, dass die Rakete wie ein Penis aussah.

Neben all dem Getöse blieb leider wenig Platz, um sich Wally Funk zu widmen. Die war nämlich die spannendste Passagierin dieser Raumkapsel. Mit 82 Jahren hält sie jetzt den Rekord des ältesten Menschen im All. Und das hat sie sich redlich verdient. Bereits vor 60 Jahren hat sie sich bei Tests als geeignet erwiesen. Die Frauen mussten bei den Tests Schläuche schlucken und sich Wasser in die Ohren spritzen lassen, um Schwindel auszulösen. Im schallisolierten Wassertank hielt es keine so lange aus wie Funk. Allein, 1961 ließ die Nasa keine Frauen in den Weltraum. Mehrfach hat sich Funk danach bei der Nasa beworben, immer wurde sie abgelehnt. Sie scheiterte an Anforderungen, die Frauen damals gar nicht erfüllen konnten - weil sie etwa gar keine militärischen Jets fliegen durften. Heute würde man das Schikane nennen. Sie hat es einmal ganz gut auf den Punkt gebracht: Männer waren im All, ein Hund war im All und ein Affe auch. Warum also keine Frau? Mit Wally Funk als Ehrengast hat Jeff Bezos immerhin nicht nur ihren ewigen Traum erfüllt, sondern auch ein Unrecht der Nasa gutgemacht. Auch schon was.