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"Die Welt ist ein Schlager und ich bin heute auch noch nicht gesehen worden." - Nein, der Autor dieser Zeilen ist nicht übergeschnappt. Er hat nur sein Handy aus der Tasche gezogen, WhatsApp geöffnet und ein kleines Experiment gewagt. Statt eine Nachricht zu formulieren, hat er einen Anfangsbuchstaben getippt und dann alle Worte angeklickt, die das Telefon in weiterer Folge vorschlug. Von "Die" über "Welt" bis "gesehen" und "worden".
Wort-Vorschläge und Autokorrekturen sind freilich auch eine verlässliche Quelle unfreiwilliger Pointen. Eine persönliche Lieblingsanekdote in der Hinsicht: Ein Chat auf Willhaben, bei dem das Gegenüber die Geräumigkeit seines Fahrzeugs mit den Worten unterstrich: "Habe grobe Auto."
Das hanebüchenste Hoppala in dieser Hinsicht starrte mir allerdings erst jüngst aus einer Speisekarte entgegen. Der Vietnamese meines (bisherigen) Vertrauens pries sein Wochenmenü mit den Worten an: "Gebratene Nudeln mit Rind/Hund oder Vegan". Ja:Hund. Es darf entwarnt werden. Der Wauwauteller war nicht der Versuch, in dubiose Marktnischen vorzustoßen, sondern ein Fehler, verursacht vom Teufelchen Autokorrektur. HätteHuhn heißen soll.
Das ist erleichternd - eigentlich nicht nur kulinarisch: Solche Fehler können nur darum passieren, weil unsere Alltagscomputer noch nicht so gruselig klug sind wie ChatGPT. Genießen wir die Zeit, in der wir unsern Rechnern noch überlegen sind. Auch wenn das bedeutet, auf digitale "Enten" achten zu müssen. Oder eben auf Hunde.