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Noch bevor sich die erste Skifahrerin aus dem Starthaus in die neue Weltcup-Saison katapultiert, hat die Skination Nummer eins - die Schweiz - den bevorstehenden Pistenspektakeln enge Grenzen gesetzt. Wobei Spektakel das falsche Wort ist, schließlich sollen die zum Ski-Weltcup wie Kunstschnee und Stangen dazugehörenden Klassiker Wengen und Adelboden im Jänner als Geisterrennen ausgetragen werden. Der Grund braucht dieser Tage nicht extra erklärt werden - und doch überrascht die vorschnelle Ankündigung. Schließlich sind und waren die Rennen im Berner Oberland immer eine nationale Angelegenheit, mit Vorführungen der Luftwaffe, Kuhglockengeschlepper und Fondue vis-à-vis vom Hundschopf am Lauberhorn.
Im heimischen Kitzbühel hofft man indes noch auf "ein kleines Wunder" - also jedenfalls Hahnenkammrennen im kleineren Rahmen. Zumindest hofft man, normale Ski-Touristen, die nebst der Streif abfahren dürfen, als stimmkräftige Zaungäste begrüßen zu können. Da stellt sich schon die Frage, warum man unter freiem Himmel nicht deutlich mehr zulassen darf - wenn man es etwa schafft, die Gefahrenherde bei der An- und Abreise sowie Menschenaufläufe in Indoor-Lokalen zu unterbinden. Denn so wie beim Fußball, wo ja aktuell bis zu 3.000 Fans zugelassen sind, wird sich niemand im weitläufigen Zuschauerbereich anstecken. Und nicht gesagt ist, ob man nicht - wie es sogar schon in Wiener Reha-Zentren Usus ist - Sportfans mittels Antigen-Schnelltest vorab überprüft. Ein Rachenabstrich genügt, fünf Minuten Wartezeit, dann erst der Einlass - zumindest gefährliche Superspreader könnte man so herausfiltern. Noch wäre genügend Zeit, solche Konzepte zu prüfen, statt vorschnell die Klassiker des Winters ihrer würdigen Kulisse zu berauben.